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Erschienen: "Nautilus" Ausgabe 97

Es war einmal: Giftmord, Kannibalismus und Sex mit einer Scheintoten. In der aktuell erschienenen Ausgabe 97 des Fantasy & SF-Magazin "Nautilus – Abenteuer & Phantastik" werden die wahren Hintergründe des grimmschen Märchens vom Schneewittchen aufgedeckt.

Von wegen "und wenn sie nicht gestorben sind": Im Kino präsentiert Regisseur Tarsem Singh aktuell mit "Spieglein, Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen" eine kunterbunte Hollywood-Version des Märchens mit Jula Roberts als zickiger Stiefmutter, während die Macher von "Alice im Wunderland" mit "Snow White and the Huntsman" ein düsteres Fantasy-Märchen zeigen, in der die "Twilight"-Beauty Kirsten Stewart als kämpferisches und schwertschwingendes Schneewittchen zusammen mit dem "Thor"-Darsteller Chris Hemsworth als Jägersmann gegen eine finstere Hexenkönigin kämpfen, die jungen Frauen das Leben aussaugt, um die ewige Jugend zu erringen.

Anlässlich dieser Filmstarts gräbt die "Nautilus" per mehrseitigem Feature nach den ursprünglichen Wurzeln des Märchens um das schöne Schneewittchen und deckt dabei nicht nur sprechende Spiegel, eifersüchtige Stiefmütter und vergiftete Äpfel auf, sondern noch weit dunklere und unbekanntere Aspekte in den Schneewittchen-Attributen Schnee, Blut und Ebenholz. So gibt es etwa Urversionen der Geschichte, die genau berichten, welchen Teil des Schneewittchens sich die böse Stiefmutter gebraten auftischen ließ, oder auch ziemlich deutlich aussprechen, was der scharmante Wachküssprinz tatsächlich mit dem wie leblos im Sarg liegenden Mädchen getrieben hat.

Wie leblos im Sarg ist denn auch das Thema eines begleitenden Sachartikels zum Scheintod in der Phantastik und der Wissenschaft mit allen seinen Facetten inklusive lebendig begraben, Wachkoma, Winterschlaf und Kältestarre. Und schließlich kommen noch Autoren wie John Henry Eagle ("Der Eiserne König"), Patrick Ness ("Sieben Minuten nach Mitternacht") und Marcus Sedgwick ("Weiße Krähe") zu Themen wie Märchenmotive in der Fantasy, Angst vor dem Sterben und Todessehnsucht zu Wort.

Der Übergang zum zweiten Heftthema dieser Ausgabe ist dann auch beängstigend folgerichtig, denn es geht weiter um Leben und Tod: Ex-Harry-Potter Daniel Radcliffe spielt in der aktuellen Verfilmung des klassischen Spukhaus-Thrillers "Die Frau in Schwarz" von Susan Hill einen jungen Anwalt, der einem Geisterfluch in einem altenglischen Landhaus nachgehen soll. Die "Nautilus" führte exklusive Interviews sowohl mit dem Hauptdarsteller wie auch mit der britischen Autorin, die bei ihrer Spukgeschichte gekonnt alle Register des Schauer-Genres zieht. Wie Spukhaus-Erzählungen grundsätzlich funktionieren und welche Methoden, Settings und Stilmittel sie verwenden, um die Protagonisten wie den Leser zu erschrecken, analysiert ein begleitender mehrseitiger Literatur-Artikel. Zudem enthält das Heft eine Galerie der 25 schaurigsten Spukhausfilme von 1932 bis heute.

Extra-Gimmicks der Ausgabe sind eine Leseprobe zu Ivo Palas Fantasy-Roman "Die Hüterin Midgards" in der Heftmitte, ein Werkstattbericht von Daniela Knor zum neuen "Justifiers"-Roman "Outcast", und Abonnenten erhalten zudem eine "Perry Rhodan"-Leseprobe als Beilage.

Die gesamte Ausgabe kann bereits seit Anfang März online durchgeblättert werden. Und per Trailer gibt es eine Vorschau auf die kommende Mai-Ausgabe, in der es unter anderem um Xenophobie als die Urangst des Menschen vor allem Fremden und um echte oder vermeintlich böse Aliens geht. Passend zum Thema berichtet die Ausgabe über die Filmstarts von "Men in Black 3", "Battleship" und "Marvel's The Avengers" inklusive Interviews mit Regisseuren wie Joss Whedon und Peter Berg und einer großen Übersicht der Alienangriffe im Kino.