Kim Harrison: Blutzauber (Buch)

Kim Harrison
Blutzauber
Rachel Morgan 14
(American Demon, 2020)
Übersetzung: Antonia Zauner
Heyne, 2021, Paperback, 622 Seiten, 16,99 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Rachel Morgan ist zurück! Die mächtigste Hexe Cincinnatis, Dämonenabkömmling, Retter und Befreier dieser Stadt, zugleich liiert mit einem Elfen und befreundet mit einem Pixie könnte sich zufrieden zurücklehnen und den Tag genießen. Hätte sich nicht ein vor Jahrhunderten eingekerkerter Dämon auf ihre Fersen geheftet, würde sie einmal wieder falsch beschuldigt und versuchten ihre vielen Gegner, Neider und Verfolgen nicht sie immer wieder um ihren Verstand und ihr Leben zu bringen.

Eigentlich nichts Neues also, doch irgendwie auch nicht unbedingt entspannend. Die Renovierung ihrer Kirche kann sie sich zumindest fürs Erste abschminken, gilt es doch zunächst einmal wieder ihre Heimat und letztlich die Welt zu retten…


„Lightning never strikes twice“. - selten war dieser Spruch wahrer. Kim Harrison hatte ihre große Erfolgsreihe um Rachel Morgan in sich sauber abgeschlossen, hatte ein befriedigendes Ende präsentiert. Was nur hat sie geritten, die Story um Rachel & Co. aufzuwärmen?

Ich hätte ja nichts gesagt, wenn das Ergebnis dieses Comebacks die Figuren vorangebracht, den Plot bereichert hätte. Doch den Leser erwartet ein schaler Aufguss des Üblichen der bisherigen Titel. Nichts wirklich Neues, nicht Spannendes, selbst das Wiedersehen mit den liebgewonnenen Figuren gestaltet sich - schwierig.

Zunächst darf man sich durch eine elfseitige Zusammenfassung der bisherigen Handlungsträger kämpfen - wer das erste Mal zu einem Rachel-Morgan-Buch greift, darf das Teil getrost ganz schnell aus der Hand legen. Begreifen wird man die besonderen Völker oder das Tomaten-Problem etc. anhand dieser Einführung kaum.

Dazu kommt, dass sich der Plot zieht – sprich, Mrs. Harrison braucht eine geraume Weile bis sich der Zug dann einmal in Bewegung setzt. Selbst dann fehlt das Besondere, ein klein wenig auch die Spannung und Faszination, die die ersten Teile der Saga so auszeichneten.

Das ist letztlich enttäuschend, vergeudete Zeit und leider nicht zu empfehlen.