iZombie 3: Sechs Fuß unter der Erde (Comic)

Chris Roberson
iZombie 3
Sechs Fuß unter der Erde
(iZombie 13-20, 2015)
Übersetzung: Gerlinde Althoff
Titelillustration und Zeichnungen: Michael Allred
Zeichnungen: Jay Stephens
Panini, 2016, Paperback, 184 Seiten, 19,99 EUR, ISBN 978-3-9-5798-951-2

Rezension von Christel Scheja

Es gibt mehrere Unterschiede zwischen der Fernsehserie „iZombie“ und dem Comic. Zum einen ist die Heldin im Comic nicht Liv Moore, eine Gerichtsmedizinerin, sondern Gwen Dylan, die sich mehr oder weniger gut als Totengräberin durchschlägt. Und in der gezeichneten Serie sind andere übernatürliche Wesen umso präsenter.

 

Gwen ernährt sich von den Hirnen der Toten, die in der Friedhofskapelle aufgebahrt werden und ist so ganz zufrieden mit ihrem schlecht bezahlten Job als Totengräberin. Aber wenigstens hat sie ein paar gute Freunde an ihrer Seite, wie den Werterrier Scott und das Geistermädchen Ellie, mit denen sie immer wieder reden kann. Und Amon, der in Wirklichkeit eine Mumie ist, unterstützt sie, wenn es ihr schlecht geht. Allerdings scheint auch er etwas mit ihrem Tod und ihrer lebendigen Vergangenheit zu tun zu haben, das merkt sie immer mehr.

Doch dann kann sie sich erst einmal nicht weiter mit diesem Problem beschäftigen, denn seit einiger Zeit machen neben den üblichen Feinden wirklich hirnlose Zombies die Stadt unsicher, was ihren Freund Horatio auf dem Plan ruft. Denn der ist Monsterjäger und kennt das Geheimnis von Gwen noch nicht - bis jetzt.

Als sich die Ereignisse überschlagen, geht es in dem kleinen Städtchen wirklich rund, denn jetzt kommen auch noch die „Toten Präsidenten“ ins Spiel, eine ganz besondere Einheit der Regierung…


Man merkt, das die Geschichte fortgeschrieben wird, denn nun, wo die wichtigsten Charaktere eingeführt sind, geht es immer mehr zur Sache, denn hinter Gwens Zombifizierung scheint mehr zu stecken, als sie denkt, so dass sie sich fragen muss, ob der „Freund“ tatsächlich einer ist.

Ehe das aber weiter vertieft werden kann, geht es natürlich rasant weiter, denn die Ereignisse überstürzen sich und unangenehme Wahrheiten kommen ans Licht, weil eine viel größere Gefahr aufzutreten scheint. Und dabei mischen sich auch die Karten neu, denn mit den „Toten Präsidenten“ kommt eine sehr seltsame Organisation ins Spiel, die mehr als alle anderen zu wissen scheint und vielleicht auch ein wenig mehr in der Mythologie bewandert ist als gewisse andere Personen, die auch noch im Hintergrund mitmischen.

Wie immer ist die Handlung mit einer gewissen Art von morbidem Humor durchzogen, nimmt gelegentlich Klischees des Genres auf die Schippe oder definiert sie neu. Und daher sieht man auch gerne über die kleinen Schwächen in der Handlung hinweg und genießt die Ansammlung an schrägen Gags und frechen Ideen. Nur am Ende muss man damit leben, dass dort ein dicker Cliffhanger zu finden ist, der vermutlich nicht so schnell aufgelöst wird.

Alles in allem ist die Fortführung von „iZombie“ mehr als gelungen und entwickelt die ganz eigene Mythologie durch die neuen Entwicklungen spannend weiter und fügt neue Facetten hinzu.