Dorian Hunter 77: Die Knochenkirche, Rüdiger Silber, Susanne Wilhelm & Catherine Parker (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 26. Dezember 2014 15:26
Dorian Hunter 77
Die Knochenkirche
Rüdiger Silber, Susanne Wilhelm & Catherine Parker
Titelillustration von Mark Freier
Zaubermond, 2014, Taschenbuch, 208 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-954260-77-5 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Der Dämonenkiller ist tot. Dorian Hunter, die Nemesis der Schwarzen Familie, ist nicht mehr. Dann aber taucht, von seinen Freunden hektisch gesucht und schmerzlich vermisst, ein Wesen auf, das zumindest äußerlich dem Dämonenkiller gleicht. Aus Lehm geschaffen weiß der Geist Hunters, der den Körper beseelt, dass er nur eine kurze Zeitspanne hat, seinen im wahrsten Sinne des Wortes bröckelnden Körper zu retten.
In dieser Zeit muss es ihm gelingen, das Blut eines Hermaphroditen zu bekommen, sonst ist die letzte Chance zurückzukehren vertan. Da kommt es gut, dass er mit Phillip einen potentiellen Spender an der Hand hat. Dorian macht sich auf nach Wien und klopft an der Tür der neuen Schiedsrichterin der Schwarzen Familie.
Für Coco ist das Wiedersehen mit ihrem einstigen Liebhaber nicht einfach. Zu viele Erinnerungen warten darauf, ihn in den Sinn zu kommen, selbst ihre Position könnte durch das Wiedersehen gefährdet sein. Als Phillip just zu diesem Zeitpunkt entführt wird, macht sich das einstige Paar gemeinsam auf die Suche. Diese führt sie zunächst nach Prag. Hier in, besser gesagt unter der weltberühmten Knochenkirche, begann das Leben Phillips und in ihr hält ihn ein Gegner gefangen, der eine ganz besondere Beziehung zu ihm hat – sein unbekannter Zwillingsbruder….
Seit Susanne Wilhelm im Regiestuhl des Dämonenkillers Platz genommen hat, geht es wieder aufwärts mit unserem Dorian Hunter. Sind wir einmal ganz ehrlich, so hatte die Serie doch massiv an Faszination verloren, die Chronik der Zamis’ ihr den Rang abgelaufen.
Wilhelm entschied sich für eine Zäsur, entsorgte altbekannte Figuren, selbst der Dämonenkiller höchstselbst musste – zumindest vorübergehend – das Zeitliche segnen. Die vielleicht letztlich bedeutendste Änderung war für mich, dass Coco in den Schoß der Schwarzen Familie zurückgekehrt ist. Hier liegt Potential, die doch etwas uniform und arg stereotyp gezeichneten Dämonen ein wenig differenzierter und damit interessanter ins Zentrum zu rücken.
Vorliegend aber wenden sich die Autoren zunächst einer Figur zu, die bislang fast ein Schattenleben geführt hat.
Der Hermaphrodit Phillip; seine Herkunft und Abstammung werden beleuchtet, und dies, auf eine sehr interessante Art. Endlich erfahren wir ein wenig mehr von und über Phillip, warum er so wurde, wie er ist, von wem er abstammt und wie sein junges Schicksal ausgesehen hat. Das ist inhaltlich interessant, ja packend, handwerklich solide, sodass sich das Buch sehr angenehm und spannend liest.