Wraithborn (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 04. Juli 2009 01:00
Wraithborn
(Foolkiller – Fool’s Paradise)
Story & Zeichner: Joe Benitez
Story & Skript: Marcia Chen
Tusche: Joe Weems, e.a.
Farben: Studio F, e.a.
Übersetzung: Bernd Kronsbein
Lettering: Fabio Ciacci
Panini, 2009, Paperback, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86607-798-0
Von Frank Drehmel
Melanie Moores angepasstes Schülerleben wird auf dem Kopf gestellt, als ihr eines Nachts, während sie auf dem Friedhof um ihre tote Mutter trauert, ein bedrohlich aussehender, sterbender Mann mit den Worten, » … such … Valin … », die Macht des Wraithborn aufzwingt.
Noch ahnt die Schülerin nichts über die Bedeutung des »Geschenks«, kann die Worte nicht einordnen, doch das soll sich bald ändern, denn als neue Wraithborn ist sie die Zielscheibe unsterblicher Wesenheiten, die zwar seit Äonen existieren, von den Menschen jedoch in ein Reich verbannt wurden, welches sie nur verlassen können, wenn sie ein Sterblicher in seinem Körper willkommen heißt. Melanies neue Kräfte erlaubten es ihnen, dauerhaft die Grenzen zwischen dem Ort ihrer Verbannung und der Welt der Menschen einzureißen.
Maitresse Brigit ist eine dieser Wesenheiten, die in einem sterblichen Körper in Melanies Nähe lauert und ihre monströsen Spürhunde und Jäger aussendet, um des Mädchens habhaft zu werden. Und noch kann das Kind mit den Kräften nichts anfangen und würde den Geistern hilflos ausgeliefert sein, stünde ihr nicht der geheimnisvolle, maskierte Valin zur Seite und bekäme sie nicht die Ratschläge der in Voodoo bewanderten Großmutter einer Schulfreundin.
Doch Brigit ist nicht die einzige Gefahr, die Melanie droht, denn auch Menschen versuchen, ihr die Wraithborn-Macht zu entreißen.
»Kennste eines, kennste alle!« Eine weitere Heldin, ein neuer Schöpfungsmythos, weitere Superkräfte und doch eine olle Kamelle, die sich in die Reihe zahlloser versunkener und vergessener Image/Top-Cow-Serien – von Arcanum bis Zombie King – nahtlos einreiht, die belegt, dass ein auf cooles Posing ausgerichtetes und barock überladenes Artwork allein noch keine interessanten, charismatischen und nachhaltige Eindrücke hinterlassenden Figuren bedeutet. Solange Story oder Hintergründe nicht stimmen, bleiben Serien wie »Wraithborn« Eintagsfliegen.
»Wraithborn« kommt als anbiedernd und vordergründig geschriebener Teenie-Mystery-Mix aus »Buffy the Vampire Slayer«und »Witchblade« daher, der weder originelle Wendungen und Charaktere, noch tiefsinnige oder humorvolle oder elegante Texte bietet.
Dank des plakativen, technisch – in Zeichnung, Tusche und Kolorierung – zwar guten, jedoch vollkommen identitätslosen Artworks, schaut man zwar gerne einmal »hin«, aber das macht man ja auch beim x-ten Autounfall.
Fazit: Eines der zahllosen, wenig originellen Witchblade-Darkness-Klon-Comics. Für einmal Lesen reicht es, aber mehr muss dann auch nicht sein.