Rardin, Jennifer: Ein Vampir ist nicht genug – Jaz Parks 1 (Buch)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 12. Juli 2009 01:00
Jennifer Rardin
Ein Vampir ist nicht genug
Jaz Parks 1
(Once Bitten, Twice Shy)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Chalotte Lungstrass
Titelillustration von Shutterstock
Heyne, 2009, Taschenbuch, 398 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-453-53311-0
Von Carsten Kuhr
Jaz Parks arbeitet für den CIA. Nicht etwa als stöckelbewehre Sekretärin, sondern als eine der besten und tödlichsten Agentinnen der Agency lehrt sie den Feinden das Fürchten.
Nach einem traumatischen Einsatz, bei der außer ihrem Zwillingsbruder alle anderen Helsiner –Vampirjäger – inklusive ihres Verlobten und ihrer Schwägerin getötet wurden, geht sie Risiken ein, tödliche Risiken. Lange wird sie es so nicht mehr machen, das ist auch ihrem Vorgesetzten klar, der sie aus diesem Grund mit dem tödlichsten Killer der Agency zu einem Team zusammenwirft. Dass ihr Partner ein Vampir ist, das kann sie akzeptieren. Dass er sie aber unterschwellig anmacht, das ist nicht so einfach wegzustecken, zumal es einmal wieder brennt. Ein Attentat mittels künstlich mutierter Viren befindet sich in Vorbereitung, der mächtigste Vampir der Welt und Terroristen haben sich verbündet, um ein uraltes Übel wieder auf die Menschheit loszulassen und dann taucht auch noch die untote Ex-Ehefrau ihres Partners auf – wie heißt es in China so treffend, wenn man einem Menschen verfluchen will? Mögest Du in interessanten Zeiten leben. Die hat Jaz auf jeden Fall …
Die Urban Fantasy-Welle sie rollt und rollt und rollt. Mittlerweile nehmen die monatlichen Novitäten der übernatürlichen Art schon ganze Regalmeter in den Buchhandlungen in Beschlag, längst hat man die SF und Fantasy hinter sich gelassen. Das Rezept ist denkbar einfach. Man nehme eine Gesellschaft, in der offen oder noch verdeckt die übernatürlichen Wesen neben den Menschen in unserer Welt leben. Hinzugemixt wird dann entweder ein wenig Romantik, plakativer Sex oder Gewalt, fertig ist der Bestseller.
Vorliegende Serie nutzt eben jenes Konzept weidlich. Statt der platten Sexklamotte aber nimmt eine thrillerähnliche Handlung rund um die Erlebnisse eines CIA-Pärchens den Mittelpunkt der Bühne ein. Das spielt ein wenig in die Richtung Laurell K. Hamiltons Anita Blake oder den »Rachel Morgan«-Titeln einer Kim Harrison. Viel Action, die Jagd nach den bösen Buben im Kampf für ein aufrechtes Amerika.
Das Gebotene liest sich dann auch ganz nett, flüssig und kurzweilig, vermag aber dem Subgenre keine neuen Impulse oder auch nur Akzente beizusteuern.
Die Versatzstücke kommen dem entsprechend vorgebildeten Leser bekannt vor, die Handlung bleibt in den erwarteten Parametern. Das ist routiniert geschriebene Dutzendware, nicht schlecht, nicht überragend aber eben auch nichts irgendwie Besonderes. Zum Hineinschnuppern in das Sub-Genre sicherlich geeignet, wobei die Vorbilder aber nicht ganz erreicht werden.