Fables 21: Welpen im Spielzeugland (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 22. September 2014 17:18

Bill Willingham
Fables 21
Welpen im Spielzeugland
(Fables 114-123, 2012/2013)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelillustration von Joao Ruas
Zeichnungen von Mark Buckingham, Gene Ha
Panini, 2014, Paperback mit Klappembroschur, 196 Seiten, 19,99 EUR, ISBN 978-3-95798-115-8
Von Christel Scheja
Auch nach über hundert Heften hat die „Fables“-Reihe ihre Frische noch immer nicht verloren.
Die Ära von Mister Dark ist vorbei, auch wenn sein Schatten noch über allem liegt. Nach dem Tod des Nordwindes ist mit Winter, einem der Kinder von Bigby Wolf, eine neue Erbin gefunden worden.
Eigentlich könnte die Familie jetzt aufatmen – aber die Sorgen des Sohns des Nordwindes und Snow Whites fangen gerade erst an. Während Bigby noch bei seiner Tochter weilt, ist Snow mit den anderen sechs nach Hause zurückgekehrt. Diese sind so lebhaft und frech wie immer. Daher ruft sie sie mehr als einmal zur Ordnung, wohl wissend, dass auch Eifersucht bei den Kleinen mitspielt.
Dann aber verschwindet eines Tages Therese, nachdem sie erzählt hat, dass ihr neues Spielzeugboot sich seltsam benimmt. Auch nach intensiver Suche ist sie nicht zu finden. Und sie bleibt nicht die einzige, denn auch Darien verschwindet, noch bevor der heimkehrende Bigby ihn aufhalten kann.
Während seine Tochter durch das Boot in ein seltsames magisches Reich voller kaputter Spielzeuge gelangt und schnell merkt, dass der Preis, die Königin dieses Ortes zu sein, sehr hoch ist, begibt sich Darien auf eine gefährliche magische Quest, um seine Schwester zu retten.
Therese kommt nach und nach hinter das Geheimnis des Spielzeuglandes. Aber sie ist nicht in der Lage, sich aus der Gewalt der nicht ganz so freundlichen und niedlichen Spielzeuge zu befreien. Erst Darien erkennt, welches Opfer dafür gebracht werden muss und verhält sich wie ein richtiger Held, auch wenn er damit den höchsten Preis bezahlt zu dem ein Wesen fähig ist...
Natürlich erfährt man in „Welpen im Spielzeugland“ auch, was an anderen Schauplätzen vor sich geht, um die Fäden dort weiterzuspinnen und weitere Abenteuer vorzubereiten; der größte Teil der Geschichte beschäftigt sich allerdings mit dem Schicksal von Therese und Darien Wolf.
Es ist auch für die Beiden nicht leicht, ihre Schwester Winter in einer herausragenden und besonderen Situation zu sehen, aber sie spüren auch, dass ihre Eltern sich deshalb nicht weniger um sie kümmern, auch wenn das zunächst den Eindruck hat. Allerdings kann sich Therese auch nicht dem Ruf entziehen, der sie an einen düsteren Ort führt, der Alpträume vieler Familien widerspiegelt und durchaus seinen Bezug zur Realität hat.
Die Handlung spielt mit realen Fakten und Mythen, die sich auf die ein oder andere Weise auch heute noch durch die Kulturen der Welt ziehen. Dabei wird die märchenhafte Seite der Geschichte auch nicht außer Acht gelassen. Wie immer fügt sich alles atmosphärisch zusammen und bietet vor allem dem, der zwischen den Zeilen zu lesen vermag und sich ein wenig in den Mythen und Legenden auskennt, viele interessante Andeutungen, die die Spannung noch erhöhen.
Das Artwork ist diesmal wesentlich homogener als in der letzten Ausgabe, da nicht ganz so viele Zeichner am Werk sind. Gerade deswegen wirkt alles auch wie aus einem Guss und verspricht viele unterhaltsame Lesestunden.
„Welpen im Spielzeugland“ ist ein weiteres Highlight der „Fables“-Serie, bietet sie doch Abwechslung durch das Schicksal der Nachfahren Bigby Wolfs, ohne dabei jedoch zu einer harmlosen Kindergeschichte zu werden. Eher das Gegenteil ist der Fall und sorgt wieder für märchenhaft-schauderliches Lesevergnügen für alle Fans der Mythen dieser Welt.