Die Elfen 10: Totenfeuer (Hörspiel)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 27. Juli 2014 13:33
Bernhard Hennen, Dennis Ehrhardt (Hörspielbearbeitung)
Die Elfen 10
Totenfeuer
Sprecher: Ranja Bonalana, Dennis Schmidt-Voß u.a.
Musik und Sounddesign von Andreas Meye
Titelbild von Sandobal
Folgenreich, 2014, 1 CD, ca. 65 Minuten, ca. 9,99 EUR
Von Irene Salzmann
Ohne die Vorkenntnisse aus den früheren „Die Elfen”-Folgen ist es kaum noch möglich, sich in der laufenden Handlung zurechtzufinden, da allein in der vorliegenden Episode 35 Sprecher die Vertreter verschiedener Völker an unterschiedlichen Orten verkörpern – und überall eskaliert die Situation mit tragischen Konsequenzen. Wer wer ist und wie es dazu kam, wird nicht erklärt, sondern vorausgesetzt, dass alles dem Hörer bekannt ist.
Darum kann man nur empfehlen, diese Serie von Anfang an zu verfolgen, wenn man das Genre Fantasy schätzt und man Autofahrten oder/und die Arbeit gern mit aufwändig produzierten Hörspielen kurzweiliger gestaltet.
Der Kampf gegen die Trolle, die in Albenmark immer weiter vorrücken, geht weiter und fordert auf beiden Seiten unzählige Opfer. Um dem übermächtigen Feind eine schwere Niederlage zu versetzen, dringen Elodrin und seine Elfenarmee in eine von den Trollen besetzte Festung ein, wo es zu einem furchtbaren Gemetzel kommt, das bei den wenigen Überlebenden seine Spuren hinterlässt.
Königin Emerelle weiß, dass die Trolle nicht die einzige Bedrohung darstellen. Wird sie den hohen Preis zahlen, den die scheinbar einzige Hoffnung auf Rettung kostet – nämlich das Leben auserwählter Elfenkinder?
Und was wird aus Schwertmeister Ollowain, den die Lutin Ganda ins Leben zurückholte und der nicht nur alles vergessen hat, sondern auch zu einer lenkbaren Marionette wurde?
Natürlich ist das längst nicht alles, was in der 10. „Die Elfen“-Folge passiert, in der zu viele „Totenfeuer“ entzündet werden. Bernhard Hennen metzelt unter seinen Figuren und dünnt ihre Schar aus. So mancher Charakter, den man interessant oder sympathisch fand, verliert sein Leben, und andere, später entwickelte Protagonisten, müssen die so entstandenen Lücken füllen. Er versäumt es nicht, einige Antworten zu geben, doch viele Fragen bleiben offen, und die Episode endet mit mehreren Cliffhangern, die neugierig auf die Fortsetzung machen.
Einen Schwerpunkt machen diesmal die Riten der Kentauren aus, was die Vermutung erlaubt, dass ihre Traditionen irgendwann noch von großer Wichtigkeit sein können.
Wie gewohnt ziert die Hörspiel-CD ein gemaltes Cover des Künstlers Sandobal; eine erfreuliche Abwechslung und Augenweide zwischen all den eintönigen Titelmotiven, die die Angestellten diverser Agenturen aus einzelnen Elementen eines reichhaltigen Motive-Fundus nach Schema F zusammenbasteln.
Auch die Geräuschkulisse hält ihr hohes Niveau, sodass man getrost von einem ‚Ohrenkino‘ sprechen kann. Schließt man die Augen und hört den gelungen unterlegten Dialogen zu, werden die Figuren lebendig, und die Orte wirken plastisch und realistisch.
Es spielt keine Rolle, ob man die „Elfen“-Romane von Bernhard Hennen gelesen hat oder nicht. Die Hörspiele können für sich stehen und liefern sehr gute Unterhaltung. Vor allem wenn man keine Lust hat, Ziegelsteine zu wälzen, stellen Hörbücher eine echte Alternative dar.