Jack Campbell: Ein halber Sieg – Die Verschollene Flotte 8 (Buch)

Jack Campbell
Ein halber Sieg
Die Verschollene Flotte 8
(Invincible)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Ralph Sander
Titelillustration von Arndt Drechsler
Bastei Lübbe, 2013, Taschenbuch, 508 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-404-20711-4 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Er war der Held einer ganzen Rasse. Black Jack Geary war nach seinem vermeintlichen Heldentod von den Politikern der Allianz zum Helden stilisiert wurden. Dumm nur, dass er im Kälteschlaf über einhundert Jahre überlebte und von den Toten zurückkehrte.

Was aber macht man mit einem Helden, der noch dazu kompetent genug ist, eine verschollene Flotte durch Feindgebiet in die Sicherheit der Allianz zurückzuführen und den seit Generationen währenden Krieg zu beenden? Man schickt ihn auf eine Mission, bei der er hoffentlich den realen Heldentod stirbt. Nachdem die Armada das Gebiet der aggressiven Enigma-Rasse durchquert hat, stößt die Flotte auf zwei weitere Fremdrassen. Während die Bärkühe, bezeichnenderweise auch Killerkühe a.k.a. Kiks genannt, feindlich agieren, finden die Menschen in den Spinnenwölfen vermeintliche Verbündete.

Nachdem man den Auftrag ausgeführt hat, gilt es nun, erneut durch Feindesland der Enigma die Flotte sicher heimzuführen. Allerdings warten nicht nur die Enigma und die Synthies auf Geary, auch die Intrigen nehmen eine neue Dimension an…

Neben der Fortsetzung der Erkundung der Galaxis und der Schilderung vom Aufeinandertreffen mit Fremdrassen geht es dieses Mal recht nachdenklich zu.

Campbell und mit ihm der Leser beschäftigen sich mit dem Problem des… Friedens. Was passiert mit einer Gesellschaft, die nichts anderes kennt als den Krieg, wenn plötzlich und unerwartet Frieden herrscht? Und was macht man mit den plötzlich nicht länger benötigten Soldaten? Fragen, die sich nicht nur die Betroffenen stellen. Wohin mit all den Menschen, die nichts anderes gelernt haben, als das Kriegshandwerk, egal ob als Bodentruppen, Marines oder als Angehörige der Flotte? Plötzlich sind sie, die als Helden die Menschen der Allianz verteidigt haben, überflüssig, ja gar Ballast.

Das sind ungewöhnlich tiefschürfende Darstellungen und Überlegungen, die Campbell da in seinen Roman hat mit einfließen lassen. Natürlich verpackt er dies wohldosiert in eine Handlung, die gespickt ist von Konflikten, Auseinandersetzungen und dramatischen Situationen. So wird der Leser und Fan natürlich wieder auf weitere packende Schlacht-Schilderungen treffen, derentwegen er ursächlich zu den Romanen aus Campbell’scher Feder greift.