Fähnlein Fieselschweif 2 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 07. Mai 2014 09:59

Carl Barks
Fähnlein Fieselschweif 2
Aus dem Amerikanischen von Dr. Erika Fuchs, Johnny A. Grote, Peter Daibenzeiher
Ehapa, 2013, Hardcover, 168 Seiten, 24,99 EUR, ISBN 978-3-7704-3717-7
Von Irene Salzmann
Der zweite Sammelband mit Carls Barks Fähnlein-Fieselschweif-Geschichten bietet auf rund 160 Seiten zehn Geschichten aus den Jahren 1971 bis 1973. Eine deutsche Erstveröffentlichung ist nicht darunter. Alle Erzählungen wurden bereits in diversen Comic-Heften und -Taschenbüchern veröffentlicht.
Der „Kulturkampf in Entenhausen“ zum Schutz des Emil-Erpel-Hauses vertreibt Onkel Dagobert mit seinem Geldspeicher aus der Stadt. Das massive Gebäude rutscht jedoch ab und in den Fluss, sodass eine Überschwemmung droht.
„Der Brandstifter“ legt im Wald bei Entenhausen ein Feuer nach dem anderen. Ihn zu fangen, fällt den Mitgliedern des Fähnlein Fieselschweifs schwer, denn Onkel Donald ist mit einem Löschflugzeug unterwegs und lässt das Mittel bei jeder noch so kleinen Rauchwolke ab. Und gerade als er dringend gebraucht wird, hat er keinen Sprit mehr.
„Das Ungeheuer vom Schwefelsee“ ernährt sich von den Abfällen und Giften, die die Industrie in das Gewässer leitet. Während die Stadt und die Pfadfinder das ungewöhnliche Tier schützen wollen, macht ein skrupelloser Großwildjäger Jagd auf den Drachen.
Unerwartet macht das Fähnlein Fieselschweif einen „Ausflug in die Bongolei“, denn Onkel Dagobert sieht keinen anderen Weg, um den lästigen Reportern zu entkommen, als sich von seinen Großneffen und deren Freunden außer Landes schmuggeln zu lassen, natürlich gegen eine Belohnung.
Diese und sechs weitere Geschichten warten auf die Disney-Fans, die Spaß haben an den Abenteuern der pfiffigen Pfadfinder um Tick, Trick und Track. Die Kinder erleben Abenteuer, die den Zeitgeist der 70er Jahre atmen. Eines der wichtigen Themen ist der Umweltschutz, denn Brandstifter, Umweltverschmutzer, Jäger von bedrohten Tierarten und so weiter rufen sowohl die Jungen als auch ihre Kolleginnen, die Kohlmeisen, auf den Plan, um schlechten Menschen das Handwerk zu legen, Gutes zu tun und zu helfen, wo Not herrscht.
Infolgedessen sind die Storys relativ bodenständig, auf spannende und witzige Unternehmungen, seltener auf Fantasy ausgelegt. Tick, Trick und Track, ihre namenlosen Kameraden und Vorgesetzten stehen im Mittelpunkt der Geschehnisse und erhalten gelegentlich Unterstützung von ihren Onkeln Dagobert und Donald sowie dem Erfinder Daniel Düsentrieb. Die Erwachsenen legen den Kindern oft Steine in den Weg, doch letztendlich werden ihre Bemühungen immer belohnt, während sich Gier, Neid und unlautere Methoden rächen.
Das wirkt vor allem auf junge Leser prägend und meinungsbildend. Sie haben an den lustigen Erzählungen genauso viel Spaß wie das reifere Publikum beziehungsweise die Sammler, an die sich die schön gestaltete Hardcover-Edition in erster Linie wendet. Schade nur, dass man auf Hintergrundinformationen zu Carls Barks und seiner Serie verzichtet hat.