Warhammer: Schwert des Caledor – Die Saga von Tyrion & Teclis 2, William King (Buch)

Warhammer
Schwert des Caledor – Die Saga von Tyrion und Teclis 2
William King
(Sword of Caledor)
Aus dem Englischen übersetzt von Stefan Behrenbruch
Titelillustration von Raymond Swanland
Black Library, 2014, Paperback, 382 Seiten, 11,99 EUR, ISBN 978-1-78193-052-6

Von Carsten Kuhr

Die Zwillinge Tyrion und Teclis sind erwachsen geworden. Vor gar nicht allzu langer Zeit, bis zu ihrem sechzehnten Geburtstag, lebten sie bei ihrem Vater in einer abgelegenen, ein wenig heruntergekommenen Burg und arrangieren sich miteinander. Auch wenn Teclis Zeit seiner Jugend schwach und kränklich war, verstanden sich die Beiden blind. Dann aber ließen sie ihren Vater, dessen Obsession nach dem frühen Tod ihrer Mutter alleine in der Wiederherstellung der legendären magischen Rüstung ihres Vorfahren lag, zurück, reisten an den Hof der Elfen und traten ihren Siegeszug an.

Tyrion, begnadeter Kämpfer und Stratege, bewies allen Widersachern, wie befähigt er mit scharfem Stahl umzugehen weiß, Teclis studierte und erwies sich als talentiertester Zauberer seiner Generation.

Die intriganten Dunkelelfen sowie der Dämon N’Kari aber geben keine Ruhe – Das Elfenkönigreich steht vor seiner größten Bedrohung seit Jahrhunderten.

Um der Gefahr begegnen zu können, um überhaupt eine Chance zu haben, benötigen unsere Zwillinge Hilfe: Das legendäre Zauberschwert Caledor Drachenzähmers, das seit Generationen verschollen ist, muss gefunden werden. Die Spur führt sie in Begleitung einiger verdingter menschlichen Abenteurer in den Dschungel Lustriaszu der untergegangenen Stadt der Slann…

William King, einer der versiertesten Autoren des „Warhammer“-Universums, hat für den Auftaktband der Saga um Tyrion & Teclis nicht nur Beifall erhalten. Zu abgedroschen schienen die Charakterisierungen, zu bekannt der Plot, als dass die Fans mit dem Ergebnis wirklich zufrieden waren.

Im zweiten Teil der Trilogie versucht er es besser zu machen. Nach einer durchaus eindrucksvollen Einleitung geht es dann sogleich mit vollen Segeln hinein ins Abenteuer. Ein tödlicher Dschungel erwartet unsere Helden, ein Dschungel, der selbst unsere Elfen prüft.

Dabei erwarten den Leser neben packenden Kampfschilderungen, einer grünen Hölle und den Beschreibungen einer verlassenen Stadt einer fast untergegangenen Kultur auch einige durchaus nachdenkliche Passagen. Gedanken, in denen es erstaunlicherweise Tyrion ist, der sich um die Vergänglichkeit von Macht, um den Wechsel der Vorherrschaft der Rassen auf dem Planeten und die Rolle der Menschen Gedanken macht. Er, der dem langlebigen Elfengeschlecht entsprang, der Generationen von Menschen leben und sterben sehen wird, ahnt, dass diese anfälligen, schwachen aber eben auch zahlreichen Menschen eines nicht allzufernen Tages das Erbe der Elfen als beherrschende Spezies antreten werden.

Neben den eindrucksvollen Schilderungen der der Zeit und der Witterung preisgegebenen Stadt reichern diese Überlegungen den Roman an und verleihen diesem eine gewisse Tiefe. Natürlich dürfen im Anschluss die gewohnten Auseinandersetzungen mit den Dunkelelfen ebenso wenig fehlen, wie die Umtriebe N’Karis, der für seine abschließende Auseinandersetzung im dritten Band der Trilogie in Position gebracht wird.

Zwar reicht auch der zweite Teil der Trilogie noch nicht an die gefeierten Gotrek- und Felix-Bände des Verfassers heran, zeigt jedoch gegenüber dem Auftaktband eine deutliche Steigerung, denn er bietet jede Menge packender Auseinandersetzungen, uralte Magie und einige ungewöhnliche Denkanstöße.