phantastisch! Ausgabe 54 (Magazin)

phantastisch! Ausgabe 54
Titelbild: Jan Hoffmann
Atlantis, 2014, Magazin, 80 Seiten, 5,30 EUR (auch digital erhältlich)

Von Christel Scheja

In der aktuellen Ausgabe der „phantastisch!“ versuchen die Autoren wieder einmal eine bunte Mischung an Artikeln über Themen jenseits des Mainstreams zu bieten oder an Bücher, Filme und Autoren zu erinnern, die in der Öffentlichkeit eher untergehen oder schon länger vergessen sind.

In den Interviews kommen diesmal Autoren und Künstler wie Mike Shepherd, Jack Cambell, Christian Edler und Arthur Gordon Wolf zu Wort, die teilweise sogar recht offen über die Schattenseiten und Zwänge ihres Berufes sprechen.

Dann werden die „E-Book-Serien beim Rhode-Verlag“ vorgestellt, Olaf Kemmler beleuchtet ausführlich Edgar Allan Poes Gedicht „Der Rabe“ und die verschiedenen Übersetzungen, die sich im Lauf der Zeit ergaben. Achim Schnurrer verrät, was „Zombies und Graffiti“ miteinander zu tun haben und Sonja Stöhr stellt „Phantastisches Lesefutter für junge Leser“ vor. Dazu wird ein Artikel von Michael Moorcock über die neuste Comic-Umsetzung seiner Elric-Romane präsentiert und eine ausführliche Betrachtung der Serie „1999: Odyssee im Weltraum“, bei uns besser bekannt als „Mondbasis Alpha 1“. Die Geschichte „Springtide“ ist eine Übersetzung und stammt von Max Barry.

Das sind nur einige der vielfältigen Themen, die in dieser Ausgabe zu finden sind und diesmal vor allem modernere Werke vorstellen und die ganze Bandbreite des Genres abdecken, diesmal sind von der Fantasy bis hin zur düsteren Phantastik alle Spielarten wenigstens mit einem Artikel bedacht worden.

Besonders gelungen ist die Betrachtung von „1999: Odyssee im Weltraum“. Der Autor nimmt den Start einer neuen Comicserie zum Anlass, einen ausführlichen Rückblick auf die Vergangenheit der Serie zu bieten – ihre Entstehung, die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und auc,h wie sie in Deutschland vermarktet wurde. Dabei erfährt man doch viel Wissenswertes.

Wie unterschiedlich Übersetzungen sein können, führt das Beispiel „Der Rabe“ vor Augen – gerade Gedichte müssen mit Einbußen rechnen, wenn man sie halbwegs werkgetreu und dann auch noch in Reimform vorstellen will.

Wie immer sind alle Artikel gut recherchiert und spiegeln unverhohlen die Begeisterung oder das Interesse des Autors an dem Thema wider. Hier schreiben Fans für Fans, ohne jedoch anderen ihre Meinung aufdrücken zu wollen. Sie verfassen ihre Texte zumeist in einem lockeren, unterhaltsamen Ton, der es dem Leser leicht macht, in den Inhalt einzutauchen.

Alles in allem lebt die „phantastisch!“ von der Abwechslung in Themen und Inhalt – und davon bekommt man tatsächlich diesmal Einiges geboten, gerade wenn man sich nicht nur für Science Fiction, sondern auch Fantasy und Phantastik interessiert.