Dan Abnett: Prospero brennt(Buch)

Dan Abnett
Prospero brennt
Die Wölfe sind entfesselt
(Prospero Burns)
Aus dem Englischen übersetzt von Stefan Behrenbruch
Titelillustration von Neil Roberts
Black Library, 2014, Taschenbuch, 510 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-1-78193-046-5

Von Carsten Kuhr

Als einer der ersten Titel aus dem „Horus Herecy“-Universum erschien im Januar 2013 vorliegender Roman auch in seiner deutschen Übersetzung im englischen Verlag der Black Library. Aller Anfang war schwer, es gab geharnischte Kritik der Fans und Leser an der handwerklichen Ausführung des damaligen Paperbacks. Ein Jahr später legt der Verlag das Werk in einer preisgünstigeren Taschenbuch-Version neu auf, und hat sich auch bemüht, die Satz- und Rechtschreibfehler ein wenig auszubügeln.

Um was geht es? Anders als uns der Waschzettel des Verlags verspricht, geht es erst spät und auch nicht unbedingt nur um den Kampf der Space Wolves auf Prospero. Stattdessen wird die Geschichte des Restaurators Kaspar Ansbach Hawser an der Seite der VI. Legion Astartes geschildert. Der Leser braucht aber ein wenig, bis er dies erkennt. Zu Beginn entführt uns Dan Abnett auf einen eisigen Planeten. Fenriskrieger, Wikingerähnliche Menschen haben einen Upländer bei sich aufgenommen und werden nun von den anderen Stämmen angegriffen.

Erstaunt rieb ich mir hier die Augen. Das griffen wilde Wikinger mittels Eisschlitten und Kampfäxten die Fenriskrieger an, wurde in bester Fantasy-Tradition gekämpft, geschlachtet und getötet. Erst nach diesem fulminanten Auftakt, der den Leser sofort hineinkatapultiert in die rasante Action, verfolgen wir in Rückblenden mit, wie es Hawser an der Seite der Krieger ergeht. Hier wird insbesondere die Schlacht der Wolves gegen die Tranquilität beleuchtet. Im letzten Drittel kommt es dann noch zu dem auf dem Buchrücken beschrieben Kampf um Prospero.

Allerdings fordert der Roman seinen Leser. Immer wieder springt der Autor zwischen Schauplätzen, Zeiten und Protagonisten hin und her, portraitiert auf diese Weise die Legion sehr eindringlich, dies aber leider zu Lasten eines durchgängigen Plots und großer Schlachtengemälde. Wer also letzteres sucht, der sollte lieber zu anderen Titeln der „Horus Heresy“-Reihe greifen; vorliegend wird Hintergrundarbeit verrichtet, werden bekannte Ereignisse aus anderen Blickwinkeln beleuchtet und so vertieft.