Warhammer: Skarsnik, Guy Haley (Buch)

Warhammer
Skarsnik
Guy Haley
(Srarsnik)
Aus dem Englischen übersetzt von Tobias Rösner
Titelillustration von Cheoljoo Lee
Black Library, 2013, Taschenbuch, 480 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-1-78193-048-9

Von Carsten Kuhr

Die ganze Alte Welt zittert vor einer Grünhaut. Über Skarsnik, so der Name des gewieften Anführers der Goblins, aber weiß man wenig. Doch dann erreicht die Kunde über einen Dichter, der der Gefangenschaft der Goblins entfliehen konnte, die Gelehrten und die Wache. Bei Nacht und Nebel machen sie sich auf in das Anwesen, in dem psychisch Kranke aus vermögenden Familien untergebracht sind, und in dem auch der seines Augenlichts beraubte Jeremiah Blickenstadt Aufnahme gefunden hat.

Seit er aus den Goblin-Landen zurückgekehrt ist, weilt der von den Grünhäuten entführte Dichter in geistiger Umnachtung in seiner Zelle. Und doch gibt er an, geraume Zeit in der Gesellschaft des Herrschers unter dem Achtgipfel verbracht zu haben und als dessen Biograph auserwählt worden zu sein. In der Folge berichtet er nicht nur von den Abenteuern, die ihn tief unter das Gebirge, in die von den Trollen und Goblins besetzten Stollen der früheren Zwergenstadt führten, sondern lässt auch Skarsnik selbst zu Wort kommen und seine Geschichte vom Aufstieg des Kümmalings zum Anführer der Grünhäute erzählen…

Guy Haley war mir zumindest bislang ein Unbekannter. Soweit ich dies recherchieren konnte, schrieb und schreibt Haley für die „Warhammer“-Zeitschrift „White Dwarf“ und darf daher getrost als Kenner der Materie bezeichnet werden. Und dies merkt man dem Buch auch an. Hier hat sich jemand eine Handlung einfallen lassen, der sich im „Warhammer“-Universum bestens auskennt, der Feinheiten und Zusammenhänge im Auge hat und zudem faszinierend zu erzählen weiß.

Geschickt wechselt er immer wieder die Perspektive; einmal betrachten wir die Welt des ewigen Zwielichts der verlassenen Zwergenstollen durch die Augen unseres entführten menschlichen Dichters, dann wieder kommt Skarsnik selbst zu Wort, der uns intensiv und faszinierend von seinem langsamen und mühsamen Aufstieg zur Macht berichtet. Dass er ganz zu Beginn seiner Existenz ein eher verachteter Schwächling war, dass er länger als andere brauchte, bis er sich körperlich entwickelte, konnte er nur durch eines ausgleichen: Intelligenz. Gerissen und intrigant kontert er die Uniformismus seiner Artgenossen mit Ideen, entwickelt langsam aber überzeugend beschrieben Ambitionen, Pläne und Vorhaben, die ihn nach und nach an die Spitze der Machtpyramide führten.

Das ist bestes „Wahammer“-Lesefutter, in sich packend geschrieben, sich nahtlos in das Universum einführend und gut übersetzt.