Star Trek New Frontier 10: Portale: Kalte Kriege, Peter David (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 03. Februar 2014 21:06

Star Trek New Frontier 10
Portale: Kalte Kriege
Peter David
(Star Trek – New Frontier: Portals – Cold Wars, 2001)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Claudia Kern
Titelbild von Martin Frei
Cross Cult, 2013, Taschenbuch, 376 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-86425-313-3 (auch als eBook erhältlich)
Von Christel Scheja
Nachdem die „Excalibur“ zerstört wurde, ihr Captain als tot galt und die Mannschaft in alle Winde verstreut wurde, während diese noch versuchten, sich wieder zurechtzufinden, Trauma und Trauer zu verarbeiten, hat sich mit der Rückkehr des Todgeglaubten nicht wieder alles zum Alten gewandt.
Auch wenn Elizabeth Shelby nun ihren Gefühlen nachgegeben und einer Heirat zugestimmt hat, gibt sie dennoch nicht ihr frisches Kommando über ein eigenes Schiff auf, obwohl Mackenzie Calhoun ein neues Schiff gleichen Namens übernommen hat. Als gleichberechtigter Captain operiert sie jedoch mit ihm im Team, als es darum geht, mehr über die seltsamen Portale und ihre Erbauer, die Iconianer, herauszufinden, die seit einiger Zeit den Weltraum erschüttern.
Nicht nur, dass die überlegene Technologie dafür sorgt, dass man nun unendlich weite Strecken mittels einer besonderen Art der Teleportation zurücklegen kann und sich dadurch neue Möglichkeiten eröffnen, auch fernste Winkel der Galaxis zu erforschen und vielleicht deren Grenzen zu durchbrechen – die Portale schaffen leider auch Probleme, die nicht leicht zu lösen sind.
Zwei Völker, die sich lange Zeit bis aufs Blut bekriegten und dann getrennt wurden, indem man sie weit weg voneinander ansiedelte, haben nun wieder Kontakt zueinander. Die alte Fehde flammt wieder auf, und es ist nun an Calhoun und Shelby, die Flammen des Krieges zum Ersticken zu bringen, bevor sie einen Weltenbrand auslösen. Das ist nicht so leicht getan wie gedacht – denn auch die Portale selbst warten mit unangenehmen weiteren Überraschungen auf.
Man muss Peter David zugute halten, dass er nach der Wiederkehr seines Helden nicht wieder alles auf Null zurücksetzt, sondern die Entwicklungen berücksichtigt, die Calhouns vermeintlicher Tod mit sich gebracht hat. Statt einem stehen ihm nun zwei Schiffe zur Verfügung, zwei Captains, die einander sehr gut kennen und miteinander umzugehen wissen, Offiziere, die sich in neuen Positionen bewähren müssen. Das sorgt schon allein für Spannung, denn es zeigt sich, dass nicht jeder glaubt, seinen neuen Aufgaben gewachsen zu sein.
Die Figuren haben sich nicht nur interessant weiterentwickelt, sie tun es auch jetzt noch und tragen die Geschichte, die auf mehreren Ebenen abläuft. Zum einen müssen sich die Helden nicht nur mit politischen Intrigen und kriegerischen Auseinandersetzungen herumschlagen, sondern auch eine Technologie erkunden, die weit über ihrem eigenen Kenntnisstand ist und daher auch mit Vorsicht zu genießen. Dazu muss sich Calhoun wieder einmal eigenen Dämonen der Vergangenheit stellen und so auch seinen Weg in der Sternenflotte neu definieren, ohne dabei das zu verlieren, was ihn persönlich auszeichnet.
Heraus kommt ein abwechslungsreicher Roman, der auf keiner Seite langweilig ist und all das enthält, was „Star Trek“ eigentlich ausmacht. Ein Einstieg ist halbwegs möglich, allerdings sollte man zumindest die „Excalibur“-Trilogie kennen, auf die sich der Autor immer wieder bezieht.
Damit ist „Portale: Kalte Kriege“ wieder einmal ein spannender Roman der „Star Trek Final Frontier“-Serie, der zwar in sich geschlossen ist, aber dennoch Lust auf mehr Abenteuer mit Mackenzie Calhoun und Co. macht, weil er all die Elemente enthält, die das Serien-Universum so interessant machen.