Sherlock Holmes 10: Der Vampir von Sussex u. a., Arthur Conan Doyle (Hörspiel)

Arthur Conan Doyle
Sherlock Holmes 10
Der Vampir von Sussex u. a.
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlev Bierstedt, Charles Rettinghaus u.a.
Cover-Artwork von Firuz Askin
Titania Medien, 2013, 2 CDs, ca. 155 Minuten, ca. 9,99 EUR, ISBN 978-3-7857-4909-8

Von Christel Scheja

Die zehnte Folge der Titania-Hörspiel-Reihe um Sherlock Holmes kommt ab sofort ohne Untertitel daher umfasst nicht nur 2 CDs, sondern greift auch erstmals Geschichten auf, die Sir Arthur Conan Doyle selbst geschrieben hat, wie etwa „Der Vampir von Sussex“ oder „Das gefleckte Band“, und durchbricht damit das Schema, nur neu geschriebene Fälle zu verfassen. Andererseits passen die vier Erzählungen auch zur Konzeption der Reihe.

Roderick Ferguson ist mit den Nerven am Ende, denn mehrfach ist seine Frau beobachtet worden, als sie versuchte, ihrem gemeinsamen Kind das Blut auszusaugen. Zudem versteckt sie sich vor ihm und wagt es nicht mehr, ins Tageslicht zu kommen. Sherlock Holmes und Dr. Watson beschließen, sich den „Vampir von Sussex“ genauer anzusehen.

Auch eine junge Frau schwebt in Lebensgefahr, nachdem sie ein großes Erbe gemacht und kurz darauf ihre Zwillingsschwester verloren hat. Welche Rolle spielt dabei allerdings „Das gefleckte Band?“.

„Der Fall Milverton“ beschäftigt die beiden Detektive, als sie einer jungen Frau helfen müssen, die kurz vor ihrer Hochzeit in die Finger eines gerissenen Erpressers gerät, der alles, was sie erreicht hat, zerstören könnte.

„Der Teufelsfuß“ beschäftigt Holmes, obwohl er eigentlich seinen Urlaub genießen und sich erholen sollte, als eine Frau tot am Tisch sitzend gefunden wird und ihre Brüder dem Wahnsinn zu verfallen scheinen.

Die hier vorliegende Doppel-CD erschien bereits 2005 bei Titania Medien in der Reihe der „Krimi-Klassiker“, ist daher nur wieder eine Neuauflage, die aber von ihrem Konzept her ganz gut in die Reihe passt.

Jeweils zwei der Fälle wurden auf eine CD gebannt, so dass die Geschichten eher kurz und knackig erzählt, als in die Länge gezogen und noch ein wenig ausgeschmückt werden. Die Adaption hält sich eng an die Originale von Doyle, so dass sie etwas anders wirken als man es von der Reihe gewohnt ist. Nichtsdestotrotz werden Fans natürlich ihren Meisterdetektiv wiedererkennen.

Die Sprecher agieren gewohnt souverän, gerade bei Tennstedt und Bierstedt ist kein wirklicher Unterschied zu den moderneren Hörspielen zu erkennen. Dennoch sind die Hörspiele nicht ganz unbearbeitet geblieben. Einige Musikstücke wurden ausgetauscht oder verändert, um mehr Atmosphäre zu erzeugen und die Geschichten besser in die Reihe einzupassen. Zudem stimmt das Preis-Leistungsverhältnis, die Doppel-CD ist nur wenig teurer als die Einzel-CDs.

Alles in allem sollte man sich bewusst sein, dass die zehnte Folge der Reihe nur eine leicht bearbeitete Neuauflage ist und sehr bekannte Fälle von Sherlock Holmes behandelt. Die Umsetzung selbst geschieht aber in der gewohnt hohen Qualität und mit der Sorgfalt, die man von Titania Medien her kennt.