Arrow 2 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 15. Dezember 2013 11:19
Mark Guggenheim & Andrew Kreisberg
Arrow 2
(Arrow 4-6, 2012/2013)
Aus dem Amerikanischen von Peter Thannisch
Titelbild von Randy Mayor u. a.
Zeichnungen und Tusche von Sergio Sandoval, Mike Grell, Jorge Jimenez u.a.
Panini, 2013, Paperback, 100 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-86201-794-2
Von Christel Scheja
Die amerikanische Fernsehserie „Arrow“ scheint zu den Superhelden-Serien im Fernsehen zu gehören, denen ein längeres Leben beschieden ist. Das mag daran liegen, dass man sich den Zeichen der Zeit angepasst hat und einen düsteren Helden präsentiert, der mehr an die Filmreihe um „Batman“ von Christopher Nolan erinnert als an die mustergültigen Saubermänner früherer Verfilmungen. Begleitend zur Serie erschien auch eine Comicreihe in 12 Heften, die von Panini in vier Graphic Novels aufgelegt wird. Die zweite davon ist nun erschienen.
Wieder sind neun Geschichten, also drei pro Originalheft, in dem Band enthalten. Sie versuchen die Episoden teilweise zu ergänzen oder schildern eigene kleine Abenteuer des düsteren Helden, der selbst von der Polizei gejagt wird.
Diesmal erfährt man vor allem mehr über zwei wichtige weibliche Figuren. Da ist einmal Helena Bertinelli, die nach Starling City gekommen ist, um Rache zu nehmen an denen, die ihr einst Leid zufügten. Sie weiß genau, wie ähnlich ihr Arrow in manchem ist, aber was die beiden auch deutlich voneinander unterscheidet.
Detective Quentin Lance ist nicht nur auf der Suche nach einem Serienkiller namens Night Stalker, der sich besonders auf Frauen spezialisiert hat, sondern erinnert sich auch die Zeit, in denen seine Töchter ihm Sorgen machten. Die eine legte sich in der Schule immer mit ihren viel mächtigeren Mitschülern an, die andere kann sich zunächst nicht entscheiden, was sie auf dem College studieren will – bis zu dem Tag, an dem sie erkennt, was ihre Berufung ist.
In anderen Bösewichtern erkennt Arrow hingegen sich selbst. So gibt er dem Sohn eines gefährlichen Drogenbosses eine Chance, auch wenn dieser es eigentlich nicht verdient hätte. Ein Fehler, oder eine Gnade. Immer wieder wird er auch selbst zum Gejagten, gerade wenn wieder einmal die Zeichen ungünstig für ihn stehen.
Wie schon im ersten Band fällt auf, dass die Geschichten sehr kurz sind und selten mehr als sieben oder acht Seiten umfassen. Daher sparen sich die Künstler viele Erklärungen und konzentrieren sich mehr auf seichte Themen oder Stimmungsbilder, die man neben den Action-Sequenzen auf so wenigen Seiten bearbeiten kann.
Am interessantesten sind diesmal wohl die Einblicke in die Gedankenwelt und die Vergangenheit einiger Figuren, sie bleiben mehr im Gedächtnis als die kampflastigen Einsätze von Arrow selbst. Diese sind nicht nur oberflächlich, manchmal scheinen sie auch keinen größeren Sinn zu haben, als das Comicheft zu füllen.
Es wird sehr schnell deutlich, dass viele Inhalte nur einen Sinn ergeben, wenn man die Fernsehserie kennt. Dadurch ist es möglich, Details und Hintergründe, aber auch die Beziehungsgeflechte, besser zu verstehen. Letztendlich werden so vor allem Fans ihren Spaß haben, weniger Neuleser, die hoffen, dadurch in die Materie überhaupt erst einsteigen zu können.
Damit ist auch der zweite Band der Comic-Serie zur „Arrow“-Fernsehserie nur dann wirklich interessant, wenn man zumindest einige Episoden der TV-Serie kennt. Aber auch als Fan könnte man enttäuscht werden, weil die Geschichten aufgrund ihrer Kürze nicht besonders befriedigend sind, von den Vergangenheitsrückblicken einmal abgesehen, die auch gut für sich alleine stehen können und zumindest etwas Neugier wecken können.