Asterix bei den Pikten (Comic)

Jean-Yves Ferri & Didier Conrad
Asterix bei den Pikten
Asterix 35
Übersetzer: Klaus Jöken
Ehapa, 2013, Album, 48 Seiten, 6,50 EUR, 978-3-8413-6435-7 (auch als Hardcover erhältlich, 12,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3635-4)

Von Irene Salzmann

Das kleine Dorf der unbesiegbaren Gallier bibbert unter einem besonders kalten Winter. Für Abwechslung sorgt ein Eisblock, der an den Strand gespült wurde. In ihm ruht ein Pikten-Krieger, der nach dem Auftauen seine Geschichte erzählt und zurück in seine Heimat will – zu seiner geliebten Camilla.

Asterix und Obelix begleiten Mac Aphon nach Kaledonien. Dort müssen die drei erfahren, dass Mac Abberh, der ihren neuen Freund umbringen wollte, Camilla entführt hat und sich bei der bevorstehenden Versammlung der Clans zum neuen König wählen lassen will. Und es kommt noch schlimmer: Für alle Fälle ist er einen Pakt mit den Römern eingegangen, und er träumt sogar schon davon, mit Caesar an seiner Seite Gallien zu überrennen...

Nun ist der lange erwartete 35. Band von „Asterix“ erschienen, um den – wie schon um die letzten Alben von Albert Uderzo – im Vorfeld ein ziemlicher Medienrummel herrschte. Natürlich haben die eingefleischten Fans am Tag des Erscheinens zugegriffen und entweder die Softcover-Variante vom Kiosk oder das Hardcover des Buchhandels gewählt. Gewiss hoffte jeder, dass die Nachfolger von René Goscinny und Albert Uderzo die Geschichte von Asterix, Obelix und ihren Freunden ohne Bruch weitererzählen würden.

Jean-Yves Ferri gibt sich mit der Story und den Texten – soweit man dies im Rahmen der Übersetzung wirklich beurteilen kann – große Mühe. Nein, er ist kein René Goscinny, aber in die Fußstapfen von Albert Uderzo als Autor kann er treten. Er bettet alle bekannten Running Gags in eine spannend-komische Handlung: die Fische von Verleihnix, Troubadix‘ Wunsch zu singen, die Piraten, Obelix‘ Figurprobleme, Idefix Klugheit und so weiter. Auch die Eigenheiten der Pikten (Schotten) werden auf die Schippe genommen, indem Klischees wie das rote Haar, der karierte Kilt, der Dudelsack, Loch Ness, der Namensteil Mac etc. bedient werden. Die weiteren Anspielungen und der Wortwitz sind ganz nett, aber keine Brüller.

Didier Conrad hat keinerlei Probleme die Charaktere und das Ambiente 1:1 umzusetzen und neue Charaktere in der Tradition der „Asterix“-Schöpfer zu integrieren. Er meistert die schwere Aufgabe mit Bravour.

In der Summe ist „Asterix“ 35 weder ein Highlight noch eine Enttäuschung. Das neue Team kann zwar nicht an die Glanzzeit der Serie anknüpfen, setzt die Tradition jedoch ohne Bruch fort und übertrifft dabei die vorsichtig gehegten Erwartungen. Weiter so!