Tarot – Witch of the Black Rose 12: Die dunkle Spirale (Comic)

Jim Balent
Tarot – Witch of the Black Rose 12
Die dunkle Spirale
(Tarot – Witch of the Black Rose 75-79, 2012/2013)
Aus dem Amerikanischen von Christian Heiss
Titelbild und Innenillustrationen von Jim Balent
Panini, 2013, Paperback, 128 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-551-1

Von Irene Salzmann

Der Ort Witchfork liegt genau auf der Grenze zwischen der Welt der Menschen und dem Reich der Feen. Obwohl Tarot überzeugt ist, dass es sich um eine Falle handelt, ist sie gekommen, um herauszufinden, weshalb sie vor den König und die Königin der Feen gebracht werden soll, und streift durch die Straßen der verlassen wirkenden Stadt. Plötzlich wird sie von einer Elfe angegriffen, die behauptet, eine Rechnung mit ihr begleichen zu wollen. Im Kampf wird Tarot verwundet und kann sich dem Gift und der Übermacht, die über sie hereinbricht, nicht lange widersetzen.

Auch auf Raven Hex haben es finstere Wesen abgesehen, derer sie sich jedoch entledigen kann. Darum nimmt sie auch nur widerwillig die Hilfe von Lord Thornwick an, der sie warnt, dass das Gleichgewicht der Mächte bedroht ist, wenn Tarot von den Dunklen Feen korrumpiert wird. Gemeinsam mit der Mutter der beiden Hexen und Skeleton Man folgen sie der Spur nach Witchfork, wo man sie nicht gerade freundlich empfängt.

„Die dunkle Spirale“ ist der Beginn eines neuen Zyklus‘ innerhalb der Serie „Tarot – Witch of the Black Rose“. Um ihn zeitnah präsentieren zu können, wurden einige Episoden ausgelassen, die vermutlich zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht werden. Den Anlass für diese Entscheidung lieferten die aktuellen Fotos, die Don S. von der deutschen Künstlerin und Sängerin Madeleine De Roy im Auftrag von Jim Balent anfertigte und die diesem als Vorlage für einige seiner Illustrationen (Raven Hex) dien(t)en. Was Jim Balent gefiel, soll auch den hiesigen Lesern gefallen!

Zweifellos werden vor allem die männlichen Betrachter ihre Freude an den erotischen Fotos und an den nicht minder gefälligen Zeichnungen haben. Diese sind es auch, auf die bei „Tarot- Witch of the Black Rose“ größter Wert gelegt wird: fantastische, farbenprächtige, abwechslungsreich inszenierte Pin-ups von schönen, nahezu unbekleideten Frauen (nackte Männer sind natürlich weiterhin kein Thema, außer für humorige Einlagen) mit üppigen ‚Russ Meyer-Brüsten‘.

Längst wird praktisch alles gezeigt und nicht mehr hinter Sprechblasen oder ähnlichem verborgen. Das und auch einige Gewaltszenen machen den Comic zu einem 18+ Titel. Allerdings weiß das treue Publikum, was es erwartet, und wem als Quereinsteiger die Szenen zu deftig sind, kann auf andere Fantasy- und Horror-Reihen ausweichen.

Ob die Handlung spannend oder tiefgängig ist, sich die Charaktere weiterentwickeln und für Überraschungen sorgen, ist Nebensache, denn die Geschehnisse dienen allein dazu, Tarot, Raven Hex, ihre Freundinnen und Feindinnen in aufreizenden Posen darstellen zu können – und darin ist Jim Balent unbestritten ein Meister.