Fight! (Comic)

DiM€ (Roda Makmod und Kim-Jennifer Liersch)
Fight!
EMA, 2009, Taschenbuch, 224 Seiten,6,50 EUR, ISBN 978-3-7704-6859-1

Von Christel Scheja

Auch wenn der Anteil der japanischen Mangas immer noch bei weitem überwiegt, vergessen die Verlage nicht, hin und wieder auch Werke aus deutscher Feder zu veröffentlichen. Dabei überwiegen zwar die Shojo-Mangas, aber ab und zu gibt es auch Geschichten, die sich an Jungen wie an Mädchen richten. Eine davon ist »Fight!«

Tatsura ist schon lange sehr von sich selbst überzeugt, denn er gehört zu den Glückskindern, denen eigentlich so ziemlich alles gelingt, vor allem im Kendo. Dort ist er der ungeschlagene Champion und wird entsprechend bewundert und bejubelt. So hat er es sich zur Angewohnheit gemacht, auch so manches andere Duell durch einen Fight zu lösen.
Dann aber beginnt sein Weltbild zu wanken, denn da ist ein kleines Mädchen, das sich von seinem Verhalten wenig beeindruckt zeigt und ihm auch deutlich macht, dass sie von seiner großspurigen Art gar nichts hält.
Noch ahnt er nicht, dass er die Kleine eigentlich von früher her kennt. Michiru erinnert sich umso genauer, denn sie hat den freundlichen und lieben Jungen nicht vergessen, der sie damals, als sie hergezogen war, so freundlich begrüßt hatte. Sie hat sich damals insgeheim in ihn verliebt und ist entsetzt über seine Veränderungen.
Doch dann kommt alles, wie es kommen muss. Als Tatsura nach einer Niederlage in ein tiefes Loch fällt, ist das junge Mädchen zur Stelle, um ihn wieder aufzubauen. Und sie zeigt ihm, dass es viel wichtigere Dinge im Leben gibt als Siege – nämlich Freundschaft und Liebe … und nicht zuletzt das Gefühl, Gutes getan zu haben. Doch kann er jetzt noch zurück? Oder muss er wieder so werden, wie er zuletzt war.

Wie in vielen Shonen-Mangas ist der Held zunächst ein wilder und großmäuliger Bursche, der es sich und allen anderen beweisen will und sich entsprechend kampfeslustig benimmt. Doch schon bald beginnt ihn Michiru, die sein totales Gegenstück ist, auszubremsen und zu verändern. Bis er so ist, wie sie es sich wünscht, treten beide noch in viele Fettnäpfchen, sorgen für Chaos und wissen den Leser zu amüsieren.
Alles in allem erzählen Roda Makmod und Kim-Jennifer Liersch nicht unbedingt eine neue Geschichte, sondern fügen nur alt vertraute Elemente aus Mangas für Jungen und Mädchen neu zusammen, so dass man immer das Gefühl hat, die eine oder andere Sache schon zu kennen. Da aber das Tempo der Story stimmt und die Zeichnungen recht ansehnlich sind, wird man dennoch angenehm unterhalten.

»Fight!« ragt vielleicht nicht aus der Masse der Manga-Geschichten heraus, kann aber dennoch durch seine lebendige Mischung kurzweiligen Lesespaß bieten.