Bad Earth 19: Die Ozeanische Sonne, Manfred Weinland (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 10. September 2009 01:00
Bad Earth 19
Manfred Weinland
Die Ozeanische Sonne
Titelillustration von Arndt Drechsler
Zaubermond, 2009, Hardcover, 256 Seiten, 14,95 EUR
Von Carsten Kuhr
Der Rochenraumer, die Rubikon, ist in ihre Heimat zurückgekehrt. Was zunächst niemand wahrhaben wollte ist Realität. Die Treymor, die Geißel der Galaxis, hat sich des Aqua-Kubus bemächtigt und beuten die Völker des gigantischen Wasserquaders gnadenlos aus. Mittels Drogen werden diese gefügig gemacht, die Vaaren hat man vernichtet.
Zwar gelang der Rubikon zunächst die Flucht aus dem Kubus, dann aber geschieht Merkwürdiges. Ausgerechnet John Cloud, der Mann der integer und mit untrüglichem Gespür für das was Richtig ist das Schiff befehligt, handelt plötzlich ungewohnt. Despotisch und impulsiv steuert er das Schiff in Richtung der Treymor. Und auch äußerlich verändert er
sich. Immer wieder morpht seine Gestalt zur Insektenform, seine Freunde verstehen ihn nicht mehr. Hat er die Rubikon und ihre Besatzung verraten?
Fast sieht es danach aus, als echsenartige Krieger die Besatzung betäuben und entführen …
Kaum ist die Rubikon in heimische Gewässer zurückgekehrt, zieht das Tempo merklich an und wird die Handlung packender. Das hat auch damit zu tun, dass mit den Treymor ein Feind die Bühne betreten hat, der eindeutig negativ besetzt ist und als Gegner für unsere wackeren Weltraumvagabunden eine ideale Rolle einnimmt.
Zusammen mit alten Bekannten aus dem Kubus und jeder Menge neuer Geheimnisse gibt es also wieder Einiges zu tun für unsere Crew. Serienexpokrat und Mastermind Weinland mutet seinen Lesern allerdings dieses Mal so Einiges zu. Ein John Clould der seine Freunde und sein Schiff willentlich verrät, der mit dem Gegner paktiert, das ist schon starker Tobak. Natürlich löst sich das Rätsel, für meinen Geschmack fast schon ein wenig zu früh, schnell wieder auf, doch das Unheil ist bereits geschehen. Die Rubikon ist in den Händen der Treymor. Ein idealer Ansatzpunkt also für die weiteren Bände, in denen es darum gehen wird, nicht nur ihre Heimat, das Rochenschiff zurückzuerobern, sondern auch die Bedrohung durch die Treymor und deren Herrscher zu bekämpfen.
Der Text selbst liest sich gewohnt routiniert verfasst, flüssig auf einen Rutsch durch. Die Konzentration auf einen neuen, stringenten Handlungsbogen tut der Serie gut, knüpft der Autor mit dem phantastischen Handlungsort doch an einige der besten Hefte der Serie an. So verbindet er geschickt ein Wiedersehen mit alten Bekannten und Geheimnissen mit der Fortsetzung der Handlung, bringt neuen Schwung in Selbige und präsentiert ein spannend zu lesendes, actionreiches SF-Abenteuer klassischer Ausprägung.