World of Warcraft: Dunkle Reiter (Comic)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Sonntag, 22. September 2013 17:01

Der Magier Karlain von Goldhain hat es mit seinem Sohn Madrigan nicht leicht, denn fast alles, was der junge Heißsporn unternimmt, endet in einer Schlägerei. Dieser Umstand hat nicht nur seinen Ruf bei den Wachen im Wald von Elwynn ruiniert, sondern lässt Kommandeur Dughan auch keinen Moment an der Schuld des Jungen zweifeln, als dieser am Tatort eines Mordes angetroffen wird und flieht.

Unterdessen reist Karlain im Auftrag des Magiers Theocritus, welcher im Turm von Azora sein Refugium hat, nach Westfall, wo er den Besitzer eines magischen Artefakts vor jenen unheimlichen schwarzen Reitern schützen soll, die seit einiger Zeit die Gegend unsicher machen und solcherlei Kleinodien rauben. Kaum in Westfall angekommen, schließt sich der Magier dem Priester Revel Kost an, der ebenfalls auf der Suche nach einem verlorenen Artefakt ist. Trotz ihrer Macht können die beiden Männer den Raub des Gegenstands nicht verhindern, so dass der Magier unverrichteter Dinge nach Elwynn zurückkehrt.

Hier erst erfährt er von dem Verbrechen, das seinem Sohn zur Last gelegt wird, und von dessen Flucht. Obgleich er nicht gänzlich von der Unschuld seines Sprösslings überzeugt ist, folgt er der Spur Madrigans in den Dämmerwald und dort nach Dunkelhain, wo er weitere Informationen über den Verbleib seines Sohnes sammeln kann: Karlain erfährt, dass Madrigan auf der Suche nach einem Wolfskult gewesen sein soll; und schon wenig später kämpfen der Magier und der Priester Revel, den es aus Westfall ebenfalls an diesem Ort verschlagen hat, erneut gemeinsam gegen einen unheimlichen Gegner: die werwolfähnlichen Worgen.

Das Entsetzen ist groß, als Karlain erkennen muss, dass sein Sohn ebenfalls zu einem dieser Monster geworden ist. Aber es gibt Hoffnung auf Rettung! Allerdings ist der Weg dahin weit und gefährlich, endet er doch in Karazhan, der verfluchten Burg, in dem Phantome und Schatten der Vergangenheit ihr Unwesen treiben. Glücklicherweise wissen die Helden einen Verbündeten an ihrer Seite, der ebenso verschlagen wie tödlich ist.

Der erste Eindruck beim Durchblättern des Comics: Entsetzen ob der karikaturhaften, kantigen Figuren mit ihren seltsam verzerrten und mangahaft überzeichneten Mimiken, den starrenden Augen, dem monolithischen Haupthaar und den oft deutlich zu breiten, zu großen, zu verzerrten Mündern. Doch dieser erste negative Eindruck weicht schnell regelrechter Begeisterung, denn der Comic fängt in erzählerischer wie künstlerischer Hinsicht reine, pure WoW-Atmosphäre ein. Neil Googe hat sämtlichen Örtlichkeiten (Goldhain, Elwynn, Dunkelhein, Westfall und so weiter) grafisch mit einem extrem hohen Wiedererkennungswert umgesetzt, sodass sich ein WoW-Spieler sofort heimisch fühlt, wobei die bei den architektonischen Elementen oft stürzenden Linienführungen und Perspektiven den Zeichnungen eine sehr hohe Dynamik verleihen.

Die Story selbst, in der einige alte Bekannte ihre Auftritte haben, ist – ganz im Sinne des Spiels – questorientiert aufgebaut und wartet mit so interessanten Figuren auf, dass man sie sich durchaus in einer fortlaufende Serien vorstellen könnten; insbesondere der Priester Revel ist ein ambivalenter Charakter, dessen Härte und Rachedurst im Widerspruch zu seinem „göttlichen Auftrag“ zu stehen scheinen.

Fazit: Erzählerisch und künstlerisch WoW-Feeling pur! Echt geil und viel zu kurz…

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