Anonymus: Das Buch des Todes (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 04. August 2013 16:26
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Anonymus
Das Buch des Todes
(The Book of Death)
Aus dem Englischen übersetzt von Alexandra Hinrichsen und Thomas Schichtel
Bastei Lübbe, 2013, Paperback mit Klappenbroschur, 398 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-7857-6089-5 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Santa Mondega hat ja schon viel gesehen. Den Bourbon Kid, Killer, Vampirfehden, Massaker und jede Menge zähen, roten Blutes, das aus zerstörten Körpern auf die Straßen der Stadt lief. Doch die Nacht, in der der Bourbon Kid mehr als eintausend Vampire umbringt und anschließend selbst geköpft wird, hat selbst in Santa Mondega unübersehbare Spuren hinterlassen.
Ja, der Bourbon Kid ist tot – oder vielleicht doch nicht? Während sich Gaius Rameses, der das Auge des Mondes in seiner Augenhöhle trägt und sich die Macht des magischen Kleinods untertan macht, aufmacht, die Reste der Vampirpopulation um sich zu scharen, versuchen die wenigen überlebenden Ordnungshüter neue Polizisten zu rekrutieren. Wenn sie eines wissen, dann, dass in Santa Mondega selten etwas wirklich besser wird. Und sie haben ja so recht: Gaius sammelt eine untote Vampirarmee um sich, um sich zuerst die Stadt, später die Welt untertan zu machen, der Kid ist wieder los und es droht ein erneuter Krieg in den Straßen der kleinen Stadt. Mittendrin der Dank des Auges des Mondes wieder menschliche Kid, seine frühere Freundin, zwei zu Vampiren verwandelte Bekannte des Kids und zwei frisch gebackene Polizisten, die das Buch des Todes versteckt halten…
Der Waschzettel preist das Buch reißerisch als „Wie ein Film von Quentin Tarantino – Nur als Buch“ an und erstaunlicherweise trifft dies den Inhalt der mittlerweile vier Romane recht gut. Es fliegen die Kugeln, es wird gnadenlos gefightet, Explosionen, Brände und Massaker reihen sich aneinander, die Handlung ist völlig überkandidelt und in sich unlogisch, dabei aber so packend und spannend, dass dem Leser dies letztlich egal ist.
In einem ganz eigenen Mix aus übernatürlichen Elementen und markanten Figuren, die überzeichnet dargestellt werden, führt der Autor seine Handlung zu einem vorläufigen Ende. Dabei greift er nochmals alle Ansätze auf, lässt Ströme von Blut fließen, macht Gebäude platt und serviert die Bösewichte gleich reihenweise ab. Das hat eine gewisse Wucht, nicht unbedingt im erzählerischen Bereich, eher durch das hohe Tempo und die enthaltene Spannung, die den Leser faszinieren. Sicherlich nicht jedermanns Geschmack, für Leser aber, die sich an Blut und Gewalt nicht stören, eine packende Lektüre.