Cassandra Clare & Sarah Reese Brennan: Was geschah wirklich in Peru? (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 14. Juli 2013 10:49
Cassandra Clare & Sarah Reese Brennan
Was geschah wirklich in Peru?
Die Chroniken des Magnus Bane 1
(What really happened in Peru)
Aus dem amerikanischen Englisch von Ulrike Köbele
Arena, 2013, eBook, 2,99 EUR
Von Carsten Kuhr
Magnus Bane gehört zu den faszinierendsten Gestalten der „Chroniken der Unterwelt“. Der schillernde Charakter, der seine Liebschaften bei Männlein wie Weiblein gleichermaßen sucht und sich hinter seiner farbenprächtigen Kleidung versteckt, hat ein wahrhaft abenteuerliches Leben hinter sich, das er nun in kurze Erzählungen gestückelt nach und nach dem Leser zugänglich macht.
Vorliegend geht es um seine Reisen nach und in Peru. Über mehrere Jahrhunderte bereist der Magnus zusammen mit Kollegen den südamerikanischen Staat. In dieser Zeit begibt er sich auf Piratenjagd, trifft auf aggressive Affen, versucht, der Liebe wegen ein Saiteninstrument zu beherrschen, scheitert kläglich und verliebt sich in einen Menschen. Als dieser ihn verlässt ertränkt er seinen Liebeskummer im Alkohol, entdeckt die Naczca-Linien und isst 37 Mal nacheinander rückwärts. Was der Leser und unser Magier höchstselbst nicht erfahren, ist, warum ihn die Magier Perus im Jahr des Herren 1962 dann des Landes verweisen und ihm bei Zuwiderhandlung mit den Tod drohen…
Sarah Reese Brennan, die die Novelle wohl hauptsächlich verfasst hat, nimmt sich eine der beliebtesten Figuren der „Chroniken der Unterwelt“ an. Dabei kommt es ihr zugute, dass sie relativ frei fabulieren kann. Statt ihre Handlung in der bekannten Historie der Chroniken einpassen zu müssen, kann sie Ort und Zeit ihrer Handlung frei wählen und ebenso frei von der Leber weg erzählen. Mit Peru hat sie dabei eine farbenprächtige Kulisse ausgewählt, vor der sie uns einfühlsam und verklausuliert von der Einsamkeit des unsterblichen Magnus berichtet. Immer wenn sich einer der unsterblichen Dämonenbastarde in einen Menschen verliebt, ist das tragische Ende vorprogrammiert. Unweigerlich wird der oder die Geliebte altern, wird krank werden, siechen und schließlich sterben – und den Hexer alleine lassen.
Im Hintergrund zieht sich dies, die Angst vor dem Verlust, davor zurückgelassen, verlassen zu werden, durch die Erzählungen. Während vordergründig ein munteres Abenteuergarn auf den Leser wartet, das allerdings bedingt durch die Kürze der Kapitel oft, zumindest was den Hintergrund anbelangt, etwas zu undeutlich bleibt, geht es um diese ernste Themen. Das regt den Leser an, über die eigene Vergänglichkeit nachzudenken, bringt eine nachdenkliche Note in den Zyklus und bereichert diesen auf ganz eigene Weise, ohne dass sie dem schillernden Magnus etwas von seinem Unterhaltungswert nimmt.