Kim Roy – Der Herr der Zukunft 3: Der Feind aus Shangri-La & Der zehnte Unbekannte (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 11. Juli 2013 09:15

Kim Roy – Der Herr der Zukunft 3
Der Feind aus Shangri-La & Der zehnte Unbekannte
Helmut K. Schmidt
Titelillustration von Lothar Bauer
p.machinery & SSI, 2013, Taschenbuch, 206 Seiten, 13,90 EUR, ISBN 978-3-942533-40-9 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Der Kampf Kim Roys gegen den fiesen Verbrecher Manassos geht in seine dritte und letzte Runde.
Erinnern wir uns: Vor gut 10.000 Jahren tobte auf der Erde, ja im Sonnensystem, ein von beiden Seiten gnadenlos geführter Vernichtungskrieg. Um ihre jeweiligen Erkenntnisse zu sichern, legten sowohl die Atlanter als auch die Lemurier unterirdische, wohl gesicherte Depots an. Kim Roy und seine Getreuen haben es sich, angeleitet durch die neun Unbekannten, zur Aufgabe gemacht, diese Hinterlassenschaften vor unberechtigten Zugriff zu schützen. Seitdem macht ihnen der skrupellose Manassos das Leben schwer. Am Titicacasee richtet Manassos eine von ihrem Erfinder geraubte Strahlenkanone auf Kim – bevor etwas passiert, das selbst dem Verbrecherkönig ein Schaudern über den Rücken laufen lässt. Er macht die Bekanntschaft eines renegaten Flüchtlings aus Shangri-La.
Yang Yao verfügt nicht nur über Roboter, sondern wichtiger noch, über das Wissen, wo man auf Relikte aus Atlantis stoßen könnte. Im Asteroidengürtel befindet sich ein Depot. Das UFO, das in der Geheimbasis Nine U.N.K. lagert, soll ihn und Manassos dorthin bringen. Kim Roy und seine Freunde nehmen den Fehdehandschuh auf, der Kampf verlagert sich in den Weltraum…
Helmut K. Schmidt führt die von Paul A. Müller konzipierte Mini-Serie zu einem in sich logischen Finale fort. Allerdings macht er dabei etwas, was sein Vorbild und Mentor so nie unterstützt hätte: Zum Einen wechselt er mitten im Galopp das Pferd, sprich, er sattelt von Manossos als großen Widerpart seines Helden zu Yang Yao um, zum anderen verlässt er die Bühne der Erde und verlagert einen Teil der Handlung in den Weltraum. Beides stört natürlich den Müller-Puristen, zumal die Einführung eines etwas komisch anmutenden Roboters nicht eben wirklich überzeugend wirkt. Hier passt die Handlung nicht mehr recht zu den Vorgaben Müllers und zum ersten, dem besten Roman der Serie.
Auf der einen Seite, die klare, fast überzeichnete Darstellung des Kampfes der Guten gegen die Bösen, die unwillkürlich Erinnerungen an „Sun Koh“ und „Jan Mayen“ aufkommen lassen, und dann unmotiviert plötzlich der Wechsel ins All, die Einführung eines neuen Antagonisten, der aus dem Nichts kommt. Hier wäre ein behutsamerer Aufbau Yang Yaos und der Geschehnisse in und um Shangri-La besser, überzeugender gewesen. Natürlich wird die Erde im Finale gerettet; es ist aber knapp und wird auch inhaltlich ein wenig kurz abgehandelt.
Alles in Allem wirkt gerade dieser dritte Sammelband mit seinen beiden abschließenden Romanen ein wenig unausgegoren und in sich nicht ganz stimmig auf mich. Dennoch ist den beiden kooperierenden Verlagen dafür zu danken, ein lang verschollenes Projekt PAMs doch noch realisiert zu haben; die Fans werden es ihnen hoffentlich danken.