Nautilus 111 (Magazin)

Nautilus 111
Juni 2013
Abenteuer Medien Verlag, 2013, Heft, 56 Seiten, 4,50 EUR (auch digital erhältlich)

Von Christel Scheja

Körperfresser und Seelenesser bilden den Schwerpunkt der 111. Ausgabe der „Nautilus“, neben der gewohnten Mischung aus Interviews, Filmberichten, Artikeln zu Büchern und Autoren oder Rezensionen.

Stephenie Meyers „Seelen“ dreht sich ganz um Melanie, die in einer zukünftigen Welt als Wirt einer außerirdischen Seele gedacht ist. Sie versucht diesem Schicksal zu entgehen, muss es aber akzeptieren, als sie schwer verletzt wird und nur „Wanda“ sie retten kann. Allerdings geht etwas schief, behält Melanie doch ihr eigenes Wesen und teilt sich fortan ihren Körper mit dem fremden Bewusstsein. Der Film ist nicht unbedingt der erste seiner Art, schon in den 50er und 60er Jahren übernahmen andere Wesen die Körper von Menschen und benutzten sie als Werkzeuge, man denke nur an „Die Körperfresser kommen“. Mit diesen verschiedenen Ausprägungen beschäftigen sich die Beiträge inklusive eines Artikels, der tiefer in die Materie geht („Willenlos – Bodysnatcher, Symbionten, Parasiten und Besessene“) und einer, der sich auch mit den Jägern dieser dämonischen Besessenheit beschäftigt.

Dazu kommen weitere Filmvorstellungen, als Nachklapp zur letzten Ausgabe noch einige Interviews mit den Stars und dem Macher von „Star Trek Into Darkness“, sowie die üblichen Kolumnen zu Büchern, Hörbüchern und Spielen.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie nahe die Autoren an den aktuellen Themen bleiben und wie ausführlich sie recherchieren. Daher sind gerade die Artikel immer etwas ganz Besonderes. Das merkt man besonders „Willenlos – Bodysnatcher, Symbionten, Parasiten und Besessene“ an. Der Autor beschäftigt sich nicht nur mit der literarischen Seite dieses Themas sondern knüpft auch Bezüge zur Realität, dringt dabei in interessante psychologische Dimensionen vor, die daran erinnern, dass nicht alles nur erfunden sein muss. Interessant ist auch der Streifzug durch die Werke, die sich mit Besessenheit selbst beschäftigen. Eine gute Ergänzung dazu bietet der Blick auf die Dämonenjäger.

Die Interviews zu „Star Trek Into Darkness“ sind diesmal leider nicht selbst geführt, sondern stammen aus dem Fundus von Paramount, so dass man natürlich keine kritischen Töne erwarten sollte, sondern nur positive Rückmeldungen zum Film.

Alles in allem kann sich die 111. Ausgabe der „Nautilus“ wieder sehen lassen. Sie bietet eine gute Mischung aus aktuellen Themen und interessanten Hintergründen, die sowohl Fans als auch Neueinsteiger zufriedenstellen werden.