Stephanie Chong: Im Bann der Dämonin (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 30. Mai 2013 19:44
Stephanie Chong
Im Bann der Dämonin
Übersetzung aus dem Englischen von Gisela Schmitt
Mira, 2013, Taschenbuch, 364 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-86278-730-2 (auch als eBook erhältlich)
Von Christel Scheja
Die Autorinnen paranormaler Liebesromane haben es sich angewöhnt, zwar eine eigene Welt zu erschaffen, die sich stetig weiterentwickelt, die Romane ihrer Reihen besitzen aber wechselnde Charaktere, damit die Pärchen immer wieder neu zusammenfinden können. Da macht auch Stephanie Chong keine Ausnahme. Nach „Die Sehnsucht des Dämons“ ist nun „Im Bann der Dämonin“ erschienen.
Wie alle Schutzengel, so war auch Brandon einmal ein Mensch, bis er im Dienst als Polizist umgekommen ist. Und so erscheint es ihm wie eine Fortsetzung seines Lebens, als er nach Italien geschickt wird, um dort in Venedig eine Dämonin einzufangen. Die Gelegenheit ist günstig, soll doch die schurkische Luciana Rosetti wieder einmal auf der Suche nach einem Blutopfer sein, das sie alljährlich zum Zeitpunkt des Friedensfestes erbringen muss, um den Tribut für ihren Pakt mit Satan zu zahlen. Doch als er sie kennenlernt, erweist sie sich nicht gerade als männermordende Schwarze Witwe, die nur an ihren eigenen Vorteil denkt. Sie weckt vergrabene Gefühle in Brandon und ein Verlangen, das er nicht unterdrücken kann. Zudem ist ihre Persönlichkeit facettenreicher als gedacht und ihre Vergangenheit tragisch und bitter. Sie hat verständliche Gründe für ihren Pakt ... und so lässt sich Brandon auf ein gefährliches Spiel ein, dss ihn selbst in die schwärzeste Dunkelheit reißen kann, wenn er nicht aufpasst.
Man merkt, wie im ersten Roman, dass es nicht darauf ankommt, ob die Helden Engel und Dämonen oder Vampire und Werwölfe sind. Wie immer steht in erster Linie die Romanze im Mittelpunkt. Mann und Frau lernen sich kennen, der Funke springt über und sie brauchen eine ganze Weile um zueinander zu finden. Haben sie es erst einmal geschafft, müssen auch noch äußere Widerstände überwunden werden. Letztendlich sind in diesem Buch nur die Rollen vertauscht. War im ersten der Mann der Dämon, so ist er diesmal der Engel. Immerhin ist er passiver als sein Gegenpart – denn ganz offensichtlich sind die Dämonen aktiver als ihre himmlischen Gegenspieler.
Die Geschichte ist solide aufgebaut und hat einen ordentlich konstruierten Handlungsbogen, aber sie wartet nicht unbedingt mit Überraschungen auf. Die Entwicklung der Beziehung ist extrem vorhersehbar, nur der Twist am Ende weiß etwas zu überraschen. Die Figuren gehen, wie bei einem solchen Buch zu erwarten, nicht sehr in die Tiefe. Sie entsprechen den gängigen Klischees und machen eine ebenfalls erwartete Wandlung durch. Die meisten Nebenfiguren sind nicht mehr als Stichwortgeber.
Vermutlich werden nur Fans der paranormalen Romanzen Gefallen an „Im Bann der Dämonin“ finden, erweisen sich die phantastischen Elemente doch nur als Staffage und Kulisse einer letztendlich konventionelle Liebesgeschichte, in der die Leidenschaft gelegentlich durchbrechen kann und darf.