X-Men Sonderheft 24 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 30. September 2009 01:00
Christopher Yost
X-Men Sonderheft 24
Storm – Getrennte Welten
(X-Men: Worlds Apart 1–4, 2008/09)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
Titelillustration von Mike Deodato jr.
Zeichnungen von Diogenes Neves, Ed Tadeo, Raul Trevino u.a.
Panini, 2009, Heft, 100 Seiten, 6,95 EUR
Von Irene Salzmann
Storm alias Ororo Munroe war schon vieles in ihrem Leben: Waise, Diebin, kenianische Wettergöttin, Mitglied der zweiten Generation X-Men.
Als Kämpferin für eine bessere Welt, in der Homo Sapiens und Homo Superior in friedlicher Koexistenz leben, machte sie noch mehr mit. So wurde sie zur Anführerin der Morlocks, nachdem es ihr gelang, Callisto in einem Duell zu besiegen. Später verlor sie durch eine Waffe von Forge ihre Fähigkeiten und bekam sie wieder zurück. Sie besiegte Cyclops in einem Kampf um den Weg, den die X-Men künftig einschlagen sollten. Nachdem sie von Nanny in ein Kind verwandelt wurde, nahm sie ihr Leben als Diebin ein weiteres Mal auf und wurde von Gambit vor dem Shadow King, der bereites Karma beeinflussen konnte, gerettet. Mit Gambit kehrte sie zu den X-Men zurück und wurde wieder in ihr erwachsenes Selbst verwandelt.
Storm erneuerte ihre Beziehung zu T’Challa, ihrem Jugend-Flirt, wurde seine Frau und Königin Wakandas. Seither versucht sie, ihre Pflichten als Monarchin und X-Men unter einen Hut zu bekommen …
Und das ist leichter gesagt, als getan, denn ausgerechnet ein junger Mutant, den sie zu den X-Men zur Ausbildung geschickt hatte, hat einen Schamanen und Berater des Black Panthers getötet. Storm kann es kaum glauben, denn so etwas passt nicht zu Nezhno, und da ist auch etwas, dass trotz des Beweis-Videos ihren Argwohn weckt. Als Storm den Verdächtigen aus seiner Zelle holt, werden beide vom Militär aufgehalten, und die Soldaten wollen nicht nur Nezhno unschädlich machen.
Storm ist entsetzt über den Angriff, aber der Horror geht noch weiter, denn Black Panther taucht auf und bekennt in der Öffentlichkeit, dass seine Ehe ein Fehler ist und Mutanten ein Übel sind. Knapp kann Storm mit Nezhno entkommen, aber T’Challas Elite-Kämpferinnen spüren sie auf und verschaffen dem Black Panther genug Zeit, ihnen nachzukommen.
Endlich erkennt Storm ihren wahren Gegner, der nicht nur ihren Gemahl und vorübergehend Nezhno kontrollierte sondern auch Cyclops. Aber wie soll sie ihre Prioritäten setzen? Hat das Volk von Wakanda Vorrang – oder muss sie die X-Men vor der Vernichtung retten?
Die Story erzählt glaubwürdig eine Episode aus dem Leben von Storm, einem der wichtigsten Mitglieder der X-Men. Die junge Frau ist schon seit längerem hin und her gerissen zwischen ihrer Rolle als liebende Ehefrau und pflichtbewusster Monarchin beziehungsweise ihren Aufgaben im Kreis der X-Men.
Im Laufe der Handlung begreift Storm, dass sie sich zu viele Pflichten aufgebürdet hat, die sie nicht alle angemessen erfüllen kann. Die Morlocks (überwiegend als Gegner) sind das beste Beispiel für Vernachlässigung, denn immer wieder kommen aus ihren Reihen neue Feinde. Doch der eigentliche Konflikt wird hervorgerufen durch ihre Vermählung mit T’Challa, die nicht von all seinen Untertanen und dem Panther-Gott akzeptiert wird, und ihre Missionen für die X-Men. Ein alter Feind lässt die Situation eskalieren. Er benutzt Unbeteiligte und am Schluss auch Storm, aber längst hat sie sich dazu entschieden, das Notwendige zu tun, um jeden zu retten, der ihr etwas bedeutet. Ihre Mittel sind hart, sie kommen unerwartet und rufen zudem einen Verbündeten auf den Plan, den kaum jemand erwartet hätte.
So dramatisch, wie sich der Plot anhört, ist er auch, und die ansprechenden Illustrationen ergänzen gelungen. Sie sind idealistisch-realistisch, dynamisch und detailreich. Ganz mithalten mit der Titelillustration von Mike Deodato jr, der sich auf demselben Level wie Jim Lee, Marc Silvestri, Michael Turner oder Alan Davis bewegt, können sie allerdings nicht.
Alles in allem ist das »X-Men Sonderheft« 24 eine packende, in sich abgeschlossene Lektüre, für die Vorkenntnisse nicht notwendig sind. Story und Zeichnungen gefallen nicht nur treuen Sammlern sondern auch Gelegenheitslesern, die durch diese Miniserie vielleicht auf den Geschmack kommen und weitere »X«-Titel testen wollen.