Star Trek Deep Space Nine 9.02: Entsetzliches Gleichmaß, Olivia Woods (Buch)

Olivia Woods
Entsetzliches Gleichmaß
Star Trek Deep Space Nine 9.02
(Star Trek Deep Space Nine: Fearful Symmetry, 2008)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Christian Humberg
Cross Cult, 2013, Taschenbuch, 320 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-86425-170-2 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

„Entsetzliches Gleichmaß“ ist der zweite Band der neunten Staffel von „Star Trek Deep Space Nine“ und führt – wie zu erwarten war – die Ereignisse aus dem ersten Roman „Kriegspfad“ weiter.

Noch immer kämpfen die Betroffenen mit dem Schock, von einem ehemaligen Verbündeten verraten worden zu sein. Zwar erholen sich Kira Nerys und Ro Laren von den lebensgefährlichen Verletzungen, die sie erlitten haben, aber noch immer ist nicht ganz klar, was eigentlich passiert ist – und warum sich der Jem’Hadar gegen die gewandt hat, mit denen er noch kurz zuvor zusammenarbeitete. Dann aber gibt es die ersten Antworten; ausgerechnet von der Frau, die schon einmal großen Schaden angerichtet hatte. Illiana Ghemor, eine cardassianische Agentin, die chirurgisch so verändert wurde, dass sie in die Rolle von Kira Nerys schlüpfen und im bajoranischen Widerstand großen Schaden anrichten konnte, taucht wieder auf und gibt die entscheidenden Hinweise.

So kristallisiert sich heraus, dass die Gefahr nicht ein anderes Universum in Mitleidenschaft ziehen, sondern auch bittere Auswirkungen auf das eigene haben könnte. Ausgerechnet Kira Nerys und Illiana Ghemor scheinen dabei entscheidende Rollen zu spielen.

Käufer des Buches werden feststellen, dass das Backcover auf dem Kopf steht. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen Druckfehler, sondern um den dezenten Hinweis, dass der Roman zweigeteilt ist. Auf der ersten Seite werden die Ereignisse auf und um Deep Space Nine fortgeschrieben. Während viele noch rätseln, was vor sich geht, zeigt sich, dass Benjamin Sisko bereits mehr spürt. Zudem erfährt man mehr über Kiras Vergangenheit im Widerstand. Ergänzt wird das Ganze durch die Lebensgeschichte von Illiana Ghemor, die dadurch in einem etwas anderen Licht erscheint als früher.

Insgesamt wirkt der Roman allerdings etwas wirr, denn die Autorin ergeht sich anfangs nur in Andeutungen und wirft noch mehr Fragen auf. Nur wenige davon werden wirklich beantwortet. Ansonsten wirkt das Buch eher wie ein Brückenband, in dem nur weitere Weichen gestellt werden, aber nichts wirklich von Bedeutung geschieht oder erste Fragen beantwortet werden. Man sollte gerade jetzt die Vorgängerbände kennen, um überhaupt zu verstehen, was eigentlich vor sich geht. Ist das der Fall, bringen die Hinweise Spannung, sonst eher nur ein ziemliches Durcheinander, da weder viel erklärt noch irgendetwas ausgearbeitet wird. Auch kommt die Handlung nicht wirklich voran, besteht doch fast alles nur aus Rückblicken.

„Entsetzliches Gleichmaß“ hält zwar in etwa das Niveau von „Kriegspfad“ ist aber wie der Vorgänger ein eher durchschnittlicher Roman, der sich mehr in Andeutungen ergeht, als wirklich neue Fakten zu bieten. Es bleibt abzuwarten, ob sich das noch einmal ändert und der kommende Band die vielen Fragen, die inzwischen im Raum stehen, beantworten wird.