Lennon, Joan: Die siebte Prüfung (Buch)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 18. Oktober 2009 01:00
Joan Lennon
Die siebte Prüfung
(The Seventh Tide, 2008)
Aus dem Englischen von Gerold Anrich und Martina Instinsky-Anrich
Titelgestaltung von Basic-Book-Design, Karl Müller-Bussendorf
Innenillustrationen von Karl Müller-Bussendorf
cbj, 2009, Hardcover, 336 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-570-13674-4
Von Petra Weddehage
Eo vom Volk der G ist ein Träumer. Alle Angehörigen seines Volkes entwickeln als Erwachsene die Fähigkeit, sich in jedes Wesen zu verwandeln. Bis zu diesem Zeitpunkt behalten sie die Gestalt eines Menschen. Da Eo in seinem Unterricht, statt aufzupassen, lieber alles versucht, diesen zu umgehen, bekommt er auch wichtige Verhaltensweisen nicht mit.
Durch eine Dummheit öffnet er das Tor zur Welt der Kelpies. Dies sind Seelen fressende Meerwesen. Eo wird zu einem Wettstreit herausgefordert. Geschwächt durch einen Biss des Kelpies entscheidet er sich nicht ganz freiwillig, für die siebte Prüfung der Gezeiten. Dies löst große Panik und Entsetzten in seiner eigenen Welt aus. Sollte er versagen, dürfte das Tor zur Welt der Meerwesen nicht mehr verschlossen werden, und seine Welt würde den Seelenfressern weit offen stehen.
Nun setzt das Volk der G alles daran, Eo beim Bestehen seiner Prüfung zu helfen. Eo tritt eine wilde Reise an, die ihn durch Raum und Zeit führt. Dabei findet er Unterstützung bei einem naiven Novizen aus dem Mittelalter und einem rebellischen Mädchen aus der Zukunft. Sechs Zeitreisen müssen sie meistern, nur dann werden sie die alles entscheidende siebte Prüfung bestehen. Die drei sind bereit, sich der Herausforderung zu stellen. Das hoffen sie jedenfalls …
»Die siebte Prüfung« ist nicht nur für Kinder interessant; auch als Erwachsener findet man Gefallen an dieser Geschichte. Einige werden sich vielleicht in den agierenden Figuren selber wiedererkennen... Wer hat nicht schon, statt im Unterricht aufzupassen, aus dem Fenster geschaut und geträumt? Vor allem wenn das Wetter draußen schön und es drinnen so heiß und stickig war, dass man in einen fast sofortigen Halbschlaf fiel. Nur Lehrer, die interessanten Unterricht gestalteten, schafften es dann, ihre Schüler aus dieser Lethargie herauszuholen.
Eos Volk ist durch ihre Fähigkeit, die Gestalt zu wechseln, wieder einmal eine Neuerung auf dem Fantasy-Sektor. Zwar gab es Ähnliches schon einmal, aber die G sind in der Lage, sich, so lange sie wollen, in eine andere Gestalt zu begeben, mal eine Nixe oder eine Katze zu sein. Wer träumt nicht heimlich davon?
Der Umschlag zum Buch wurde in den Farben Gold und Grün gehalten. Dies gibt dem Ganzen einen edlen Anstrich. Die kindgerecht gezeichneten Hauptdarsteller tragen Kleidung, die einem Abenteuer standhalten sollte. Das Frettchen, das auch auf dem Cover zu sehen ist, wird im Innenteil noch ein paar Mal in Briefform erwähnt, handelt es sich hierbei doch um einen von Eos Ausbildern. Am Ende des Buches findet sich eine Gezeitentabelle.
Für alle, die gute Fantasy-Geschichten lieben und 8 bis 80 Jahre alt sind, ist dieses Kleinod absolut lesenswert.