Caitlin Kittredge: Schattenwölfe – Nocturne City 1 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 30. März 2010 19:22
Caitlin Kittredge
Schattenwölfe
Nocturne City 1
(Night Life. A Nocturne City Novel, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Daniel Müller
Titelgestaltung von HildenDesign, München unter Verwendung eines Motivs von Kirill Mikhirev/Shutterstock
Lyx, 2010, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 426 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8291-2
Von Carsten Kuhr
Nocturne City, die Stadt am Meer, wird von einer Serie bestialischer Morde an jungen Frauen heimgesucht. Meist entstammen die Opfer sozialen Randschichten, so dass eigentlich kein großes Aufhebens um die Serienmorde gemacht wird.
Nur Luna Wilder von der Mordkommission lassen die Ritualmorde nicht los. Den bestialisch hingerichteten Opfern wurde die Kehle herausgerissen und ein Finger abgetrennt. Das riecht nach Werwolf, im wahrsten Sinne des Wortes. Selbst ein Lykantrop, wenn auch als Insoli ohne Rudelbindung, kann die junge Polizistin im wahrsten Sinne des Wortes riechen, dass ein Werwolf an der Tat beteiligt gewesen sein muss. Aber sie riecht noch weit mehr. Es riecht nach einer Verschwörung, nach dunkler Magie, ja nach Dämon.
Behindert von ihren Vorgesetzten und bedrängt vom Oberstaatsanwalt, der ein ungewöhnliches Interesse an den Fällen hegt, macht sich die junge Frau daran, die Taten aufzuklären und den Schuldigen zu entlarven.
Im Verlauf ihrer Ermittlungen trifft sie auf den Zuhälter eines der Opfer. Dimitri Sandovsky, ein aus der Ukraine immigrierter Hüne von einem Mann, fasziniert sie. Und dies nicht nur, weil er ihr in ihrer Jagd auf den Täter tatkräftig zu Hilfe eilt, nein, Dimitri ist auch der Alpha eines Werwolfrudels.
Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach den Motiven der Taten – und stoßen auf die Spuren eines uralten Dämons …
Lyx hat sich in den letzten Jahren im Buchhandel insbesondere durch seine Romance- und Urban-Fantasy-Bücher positionieren können. Unter der Ägide von Volker Busch, der von Blanvalet nach Köln gewechselt ist, eroberte der Newcomer-Verlag in einem atemberaubenden Tempo Regalflächen im Buchhandel und Spitzenplätze auf den Bestsellerlisten.
Neben den mehr oder minder erotisch angehauchten Vampirthrillern und High-Fantasy-Titeln hat man ganz bewusst versucht, Romane und Serien zu finden, die dem Leser einen Genre-Mix anbieten. Dabei hat sich, außer den Titeln, die klassische Frauenromanelemente mit Vampiren oder Werwesen kombinieren, insbesondere die Mischung aus Krimielementen mit paranormalen Protagonisten als erfolgreich und zukunftsweisend erwiesen.
In diese Schablone fügt sich vorliegender Roman, erneut der Auftakt einer Serie, nahtlos ein. Dabei nutzt die Autorin in ihrem Debütroman geschickt die erfolgreichen Vorgaben der Konkurrentinnen. Als da sind: die toughe Protagonistin, natürlich ein Outlaw, eine Einzelkämpferin, die in ihrem Beruf angefeindet und misstrauisch beäugt wird, der maskuline Alpha-Wolf, der unserer Heldin zu Hilfe eilt neidische Vorgesetzte, misstrauische Hexen und eine alte Gefahr.
Das liest sich durchaus spannend und abwechslungsreich, nimmt mit zunehmender Dauer Fahrt auf. Erstaunlich dabei, dass die Autorin die gegenwärtig so angesagte, plakative Darstellung des Aktes weitgehend außen vor lässt.
Auch wenn einige Ansätze im Sande verlaufen, sich manche Wendung letztlich als überflüssig erweist, hält der Plot genügend Spannungselemente für den Leser bereit, um diesen bei der Stange zu halten.
Das Gebotene liest sich flüssig und abwechslungsreich, bietet genügend Eigenheiten, um nicht in der Masse entsprechender Titel unterzugehen, ist aber gleichzeitig so stromlinienförmig, dass die Leser, die entsprechende Titel suchen, sich hier gut aufgehoben fühlen.