Patricia Briggs: Fluch des Wolfes (Buch)

Details

Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Samstag, 26. Januar 2013 12:56

Seit mehr als zehn Jahren treibt ein Serienkiller sein Unwesen. Erst suchte er sich junge asiatische Mädchen, missbrauchte, folterte und ermordete diese, dann stieg er auf Jungen um. Nun, nach dem Coming-out der übernatürlichen Wesen, hat er sich auf die Ermordung von Werwölfen verlegt. Drei junge Werwölfe fielen dem Unbekannten in Boston schon zum Opfer.

Um den Killer aufzuhalten ist der Marrok bereit, seinen Vollstrecker, seinen eigenen Sohn, zu entsenden um dem FBI bei den Ermittlungen zu helfen. An dessen Seite natürlich dessen Frau, eine der ganz wenigen weiblichen Werwölfe, die Omega Anna. Schnell wird deutlich, dass nicht nur ein Täter hinter den Verbrechen steckt, ja dass die Mörder Magie nutzen und Insiderhinweise erhalten. Eine Entführte kann gerettet werden, doch dann verschwindet Anna und Charles setzt Himmel und Hölle in Bewegung um sie wiederzufinden…

Über die Jahre hat Patricia Briggs mit ihren Romanen um Mercy Thompson das Genre der Urban Fantasy mitgestaltet. Ihre Wer-Kojotin aus Tri City hat uns spannend unterhalten, wobei die Action weit mehr im Vordergrund stand, als die derzeit so angesagte Romantik.

Schon vor einigen Jahren begann sie ihre Welt weiter auszubauen. Schon immer waren Werwölfe Bestandteil der Reihe, nun erhielt das Rudel, das Mercy aufgezogen hat, einen eigenen, literarischen Ableger. Mit der Reihe um Alpha und Omega berichtete Briggs uns von dem Rudel des Morroks, von Charles, der als Vollstrecker, als Polizist, Richter und Henker in Personalunion im Auftrag seines Vaters die werwölfischen Verbrecher jagt und zur Strecke bringt. Zusammen mit seiner Gefährtin Anna, bildet er ein unschlagbares Gespann. Nachdem die Autorin uns in den ersten beiden Romanen um das Paar uns diese vorgestellt, ihre traumatischen Erlebnisse geschildert hat, nutzt sie nun die Chance, das große Bild weiter auszubauen.

Das Coming-out der übernatürlichen Wesen hat dazu geführt, dass der Gesetzgeber gehandelt hat. Haben Übernatürliche Menschenrechte, gelten für diese dieselben Gesetze, wie für die Menschen? Fragen, die zu klären und zu beantworten sind. Und wie ermittelt man bei, mit oder gegen die Übernatürlichen? Eine spezielle Behörde wird gegründet, Listen angelegt, der bürokratische Amtsschimmel freut sich. Vor diesem Hintergrund lässt die Autorin ihre Gestalten nach einem Serienkiller suchen. Dabei zeichnet sie glaubwürdig auch die unterschiedlichen Reaktionen der Menschen auf die Übernatürlichen auf. Von Unglauben, vehementer Ablehnung bis zu vorsichtiger Annäherung reicht dabei das Spektrum der Reaktionen selbst geschulter FBI-Agenten. Diese Darstellung ist unauffällig, aber überzeugend in den Plot um die Ermittlungen eingearbeitet. Geschickt verbindet Briggs Krimi-Elemente mit den besonderen Gaben der Wandler, Hexen und Feen, wobei die Auflösung des Verbrechens letztlich ein wenig zu vorhersehbar geraten ist.

Das Buch selbst liest sich angenehm, stilistisch unauffällig und baut die Welt der Patricia Briggs weiter aus; die Fans werden das Buch verschlingen, Neuleser empfehle ich aber eher mit einem der früheren Titel zu beginnen, da doch viele Verweise auf bisherige Vorkommnisse erfolgen.

• Zurück
• Weiter