Gena Showalter: Schwarze Niederlage – Die Herren der Unterwelt 8 (Buch)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 18. Dezember 2012 21:12
Gena Showalter
Schwarze Niederlage
Die Herren der Unterwelt 8
(The Darkest Surrender)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Maike Müller
Mira, 2012, Taschenbuch, 476 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-86278-486-8 (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Vor langer, langer Zeit machte Kaia, die Harpyie, einen verhängnisvollen Fehler. Statt aus dem Harpyien-Spielen als strahlende, von alle bewunderte Kämpferin hervorzugehen, hatte sie den Tod vieler ihrer Artgenossen zu verantworten. Seitdem ist sie nur unter dem Synonym „Kaia, die Enttäuschung“ bekannt. Selbst ihre Mutter hat sich von ihr abgewandt. Umso bedeutsamer ist, dass sie und ihre Schwestern dieses Jahr zu dem gewalttätigen Wettstreit der Harpyien eingeladen werden.
Eigentlich hat Kaia ja gerade ganz anderes im Kopf, schließlich hat sie es sich partout in ihren Rotschopf gesetzt Strider, der den Dämon der Niederlage in sich trägt, an sich zu binden. Dass dieser sie, nach einem Schäferstündchen aus dem Zimmer seinen Fürstenbruders Paris, des Lords der Promiskuität, hat kommen sehen, erschwert die Eroberung aber nicht unwesentlich. Doch was sich Kaia einmal in ihren Dickkopf gesetzt hat, das geht sie vehement und ohne zu zögern an – eine Niederlage kann und will sie nicht akzeptieren.
Strider selbst wäre ja auch eigentlich gar nicht abgeneigt, nur meint er, nach wie vor Gefühle für Amuns Gefährtin Haidee zu hegen. Dazu kommt, dass er meint, sich nicht mir den wagerechten Fähigkeiten Paris´ messen zu können – sein Dämon würde die zu erwartende Niederlage schmerzlich bestrafen. Die Wettkämpfe, die für die Beteiligten Folter, ja einen grausamen Tod bedeuten können, bringen die beiden unwilligen Liebenden einander näher, denn dem Sieger winkt das vierte Artefakt – und vielleicht das Liebesglück…
Mit dem auf den ersten Blick so ungleichen und einander dann doch so ähnlichen Paar Strider und Kaia hat die Autorin ihrer Serie neues Leben eingehaucht. Endlich einmal wieder mischen sich Tempo und Action zu einem packenden Roman. Standen in den letzten Bänden doch die Gefühle, deren Irrungen und Wirrungen, arg im Vordergrund, so tritt nun mit Kaia eine Erzählerin auf die große Bühne, die die Leser mit ihrer großmäuligen Art, die nur ihre innere Verletzlichkeit verbergen soll, an die Seiten fesselt. Hier bietet die Autorin ihren Fans dann genau das, was diese bei einem „Herren der Unterwelt“-Band suchen: jede Menge Action rund um die dämonenbesessenen Streiter, ein wenig Romantik gemixt mit Erotik und griffige Figuren. Zwar ist das Ende vorhersehbar, doch auf dem Weg dorthin hält das Buch eine Menge unerwarteter Wendungen und Abenteuer für die Protagonisten und uns, die wir ihren Abenteuer folgen, bereit. Durchstart gelungen, kann man urteilen.