Hägar der Schreckliche Gesamtausgabe 13 (Comic)

Dik Browne
Hägar der Schreckliche Gesamtausgabe 13
Sonntagsstrips 1991-1993
(Hägar the Horrible, 2011)
Aus dem Amerikanischen und Vorwort von Michael Bregel
Ehapa, 2011, Hardcover, 320 Seiten, 29,95 EUR, ISBN 978-3-7704-3389-6

Von Irene Salzmann

„Hägar“ ist Kult. Es gibt sogar Personen, die sich ausgiebig mit seinem Hintergrund, der Chronologie der Strips und vielem mehr beschäftigt haben. Auch wird von treuen Fans immer wieder der Wunsch geäußert, die Comics im Original lesen zu dürfen, da sich manche Wortspiele nicht korrekt ins Deutsche (oder in eine andere Sprache) übersetzen lassen. In seinem Vorwort geht Michael Bregel auf diese und noch andere Punkte ein, vergleicht dabei auch die laufende deutsche Gesamtausgabe mit der englischen, die mit ihrem Erscheinungsrhythmus um einige Jahre zurückliegt.

Interessiert man sich für das, was hinter den Kulissen von „Hägar“ passiert, so erhält man allerlei Informationen, die durch Fotos und Abbildungen aufgelockert werden. Reizt das weniger, überspringt man die sechs Seiten und beginnt gleich mit der Lektüre des Comic-Teils.

Dieser bietet wie üblich im Querformat pro Seite zwei Strips, bestehend aus ein bis drei Panels. Sie sind zeichnerisch auf das Wesentliche reduziert und bilden eine gelungene Einheit mit den ebenso knapp gehaltenen, pointierten Texten. Die Themen sind oft aus dem modernen Leben gegriffen und auf die Wikingerzeit übertragen worden, zum Beispiel Weihnachten, Urlaub, Geburtstag, junge Liebe, trautes Heim, der tägliche Broterwerb, Steuerprüfung, lästige Gäste.

So muss Hägar seine Mannschaft immer wieder motivieren, während eines Kampfes bei der Sache zu bleiben und nicht … Blumen zu pflücken. Es ist keine kluge Antwort von Hägar, den Kauf eines größeren Schiffes damit zu legitimieren, dass Helga ja auch immer größere Kleider kauft. Das gilt auch, wenn Helga eine junge Frau mit Baby sieht, „niedlich“ sagt, und Hägar sofort zustimmt. Eine Lehre, die Hägar seinem Sohn Hamlet mitgibt, ist, dass er üben muss, „Nein!“ zu sagen – weil er eines Tages verheiratet sein wird mit jemandem, der Einkaufsbummel liebt. Höni hat einen neuen Verehrer, doch selbst ein Troll kann Hägar nicht mehr schocken als die windigen Künstler, die seiner Tochter bisher den Hof machten.

Und wieder sind alle beliebten Figuren mit von der Partie, die ihren Teil dazu beitragen, dass „Hägar“ praktisch ein Synonym für kurzweiligen Spaß ist: der Hund Snert, die Ente Kwack, Dr. Zook, Sir Knight etc. – und Neuzugänge wie Trolli, der Troll, und Gork, ein junger Wikinger.

Nach der amüsanten Lektüre freut man sich schon auf den nächsten Band!