Ultimatum 2 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 12. November 2009 00:00
Jeph Loeb, Aron Coleite
Ultimatum 2
(Ultimatum 3 4, Ultimate X-Men 98 99, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz und Reinhard Schweizer
Titelillustration von David Finch
Zeichnungen von David Finch, Danny Miki, Peter Steigerwald, u. a.
Panini, 2009, Paperback, 104 Seiten, 12,95 EUR
Von Irene Salzmann
Um den Tod seiner Kinder, Quicksilver und Scarlet Witch, zu rächen, hat Magneto erbarmungslos seine Kräfte entfesselt und die Erde ins Chaos gestürzt. Zwei Drittel der Bevölkerung sind tot, auch viele Superhelden. Seit die Überlebenden wissen, wer für die Katastrophe verantwortlich ist, suchen sie nach Mitteln und Wegen, um Magnetos Wahnsinn zu beenden. Allerdings ist der Gegner mächtiger denn je, seit sich Thors Hammer in seinem Besitz befindet, und seine Helfer kennen keine Skrupel.
In Folge geht das Grauen weiter: Yellowjacket opfert sich, um etliche Duplikate des Multiple-Man zu vernichten. Thor entscheidet sich, in Helas Reich zu bleiben, damit Valkyrie und Captain America zurück zu den Lebenden dürfen. Spider-Man versucht, den Hulk davon abzuhalten, in das Haus von Dr. Strange einzudringen, doch der wütende Hüne ist nicht zu stoppen und löst eine magische Falle aus. Dormammu kommt frei und tötet Dr. Strange. Und wer von den Helden, die es geschafft haben, bis zu Magneto vorzudringen, wird auch noch fallen?
Gibt es überhaupt Hoffnung? Es scheint, als habe Yellowjacket geheime Forschungen betrieben – aber was ist das Jokasta-Projekt? Einigen X-Men, die zurück bleiben mussten, fällt das Warten schwer. Rogues Alleingang löst etwas aus, das Konsequenzen nach sich zieht, als ob Magnetos Terror nicht schon furchtbar genug wäre.
Die Demontage des ultimaten Universums geht weiter. Zwar wurden zwei Helden zurückgebracht und der Verbleib einiger weiterer Überlebender geklärt, aber schon wieder finden viele Sympathieträger den Tod, und es sieht ganz danach aus, als ob es noch mehr Opfer geben wird. Der Hoffnungsfunke, der mit dem Jokasta-Projekt und dem Supreme-Power-Universum einhergeht, muss erst zu einem Feuer werden, bevor man wirklich hoffen kann, dass nicht nur Schutt und Asche bleiben.
Die Handlung ist hochdramatisch – keine Frage. Aber auf der anderen Seite dürften viele Leser trauern, weil ausgerechnet ihre Lieblingsfigur umgekommen ist. Die Spekulationen, ob auf diese Weise alle »Ultimate«-Serien zu einem Ende gebracht werden sollen, obwohl sie sich größter Beliebtheit erfreut haben, wurden in den USA bereits beendet. Aber wie es weitergehen wird, das bleibt zunächst abzuwarten, ebenso ob sich das »Ultimate«-Universum und seine Leser von diesem Schock erholen können.
Die Illustrationen sind ansprechend, wenn auch hin und wieder recht splattrig. Vor allem die Arbeit von David Finch gefällt.
Um sich in »Ultimatum« zurechtzufinden, sollte man zumindest grob mit den einzelnen Serien und der Entwicklung der Charaktere in diesen Reihen vertraut sein. Die Lektüre des vorliegenden Bandes hat nur dann Sinn, wenn man die komplette Mini-Serie zu kaufen beabsichtigt, doch ob man sich von einem Massaker gut unterhalten fühlt, muss schon jeder für sich selbst entscheiden.