Conan 4: Die Halle der Toten und andere Geschichten (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 14. September 2012 09:31
Conan 4
Die Halle der Toten und andere Geschichten
Kurt Busiek Mike Mignolla, Timothy Truman & Cary Nord
(Conan 24 -25, 29 – 31, 33 – 34, 2006)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelbild von Tony Harris und Zeichnungen von Cary Nord
Panini, 2007, Paperback mit Klappenbroschur, 160 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86607-373-9
Von Irene Salzmann
Wieder schlägt sich Conan als Dieb in Zamora durch. Seine Erfolge lassen ihn jedoch unvorsichtig werden, und seine Prahlerei lockt die Beraubten auf seine Spur. Hilfe erhalten sie dabei von seiner eifersüchtigen Gefährtin Jiara, die nicht ahnt, was sie mit ihren Worten anrichtet, und Nestor, einem anderen Dieb, den Conan den Wachen überlässt, um sein eigenes Leben zu retten.
Von da an gehen seine Beutezüge schief, sein Versteck wird entdeckt, und ihm bleibt keine andere Wahl, als aus Zamora zu fliehen. Als er auf eine verlassene Stadt und „die Halle der Toten“ stößt, will er dort sein Glück machen, doch lauern in den Gemäuern eine tödliche Gefahr und ein Fluch, so dass er am Schluss der Geprellte ist. Erneut muss Conan aus Zamora, wo er bereits am Feiern war, fliehen und gerät zusammen mit Jiara in die Gewalt verärgerter Diebe…
Conans Erlebnisse sind in eine Rahmenhandlung eingebettet, die von einem Prinzen und seinem Ratgeber bestritten wird. Letzterer erzählt die Geschichte des Cimmeriers, und auch in der laufenden Handlung gibt es Erinnerungen, die Conan seinen Zuhörern schildert. Ihm und seinen Taten, die oft Konsequenzen nach sich ziehen (darum die Geschichten in der Geschichte), ist der Hauptaugenmerk gewidmet.
Im vorliegenden Band erweist sich Conan ganz als der Barbar, den andere in ihm sehen, denn er denkt zuerst an sein eigenes Wohl und ist bereit, potentielle Gefährten ihrem eigenen Schicksal zu überlassen (Jiara, Nestor). Dadurch wirkt er weniger sympathisch als sonst. Zudem gibt er sich furchtlos und arrogant, ein Fehler, der sich rächt. Prompt muss er sich gegen normale Menschen, die Rache üben wollen, und auch gegen die Geister der Toten und dämonische Kreaturen erwehren, die sich nicht bestehlen lassen wollen.
„Conan“ 4 liefert, obwohl einige Episoden ausgelassen wurden, eine durchgehende, relativ in sich abgeschlossene Storyline, die vor allem auf Action, Adventure und Fantasy setzt. Charakterentwicklung oder tiefergehende Motive sucht man vergeblich. Allerdings ist der Schlusspunkt noch längst nicht gesetzt, denn das Auftauchen eines jungen Mädchens, das seine Magie für Diebstähle einsetzt und von Conan gerettet wurde, stellt die Weichen für etwas Neues, für eine noch größere Bedrohung, die auf den Titelhelden zukommt.
Die Zeichnungen sind ansprechend und passen zum Genre und den Themen. Vor allem die leicht bekleideten jungen Frauen und wilde Kämpfe zu zeichnen, bereitet Cary Nord sichtlich Freude.
„Conan“ bietet Sword & Sorcery, wie Fans sie mögen. Da jedes Paperback eine längere, meist abgeschlossene Storyline enthält, darf man nach Belieben zugreifen. Die Gestaltung ist gefällig: Klappenbroschur, Kunstdruckpapier, Cover-Galerie und ein kurzer Sekundärteil. Für Sammler sind diese „Conan“-Bände ein Muss.