Fables 16: Rose Red (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 11. September 2012 09:17
Bill Willingham
Fables 16
Rose Red
(Fables 94-98, 2009/2010)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelillustration von Joao Ruaz
Zeichnungen von Mark Buckingham, Andrew Pepoy, Dan Green u.a.
Panini, 2012, Paperback, 132 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-277-0
Von Christel Scheja
„Rose Red“ ist der sechzehnte Band der „Fables“-Reihe und schließt an den Vorgänger an. Während das Problem immer noch das Gleiche ist, nämlich Mr. Dark, wechselt der Schauplatz an einen anderen Ort und zu einer Person, die sich schon länger zurückgezogen hat.
Nachdem Fabletown gefallen ist und in Trümmern liegt, bleibt den Fables nur noch „Die Farm“ als letzter Unterschlupf. Naturgemäß müsste jetzt der Bürgermeister dort die Regierung übernehmen, aber ist er überhaupt noch dazu fähig? Während sich die Vertriebenen um Neuwahlen streiten und auch Gepetto versucht, wieder Macht an sich zu reißen, verharrt die Farm in Stillstand, denn noch immer nicht ist Rose Red dazu zu bewegen ihr Bett zu verlassen und die Depressionen, die sie seit dem Tod von Blue Boy quälen, loszulassen. Nur die Geister suchen sie auf. Doch sie können erst einmal nichts erreichen ... bis zu dem Punkt, an dem ihre Mutter auftaucht. Diese erinnert Rose Red an die glücklichen Zeiten in ihrem Leben und die Werte, die ihr in der Vergangenheit so viel bedeutet haben.
Sie erfährt nun, warum es dazu gekommen ist, dass sie und Snow White sich entzweit haben, und dass eigentlich kein Grund mehr dazu besteht, sie zu hassen. Was genau es ist, was sie wachrüttelt, weiß Rose Red selbst nicht so genau – aber als die anderen Fables auf der Farm erscheinen, unter ihnen auch Bigby und Snwo White, die sich seit der Geburt ihrer Kinder sehr rar gemacht haben, ergreift sie das Zepter und beweist damit, dass man mit ihr auch weiterhin rechnen muss.
Auch wenn die Haupthandlung – der Kampf gegen Mr. Dark – zunächst nicht weiter zu kommen scheint, ist die Graphic Novel doch nicht langweilig. Denn nun erfährt man erstmals mehr über die Schwestern Snow White und Rose Red. Was ist in ihrer Jugend passiert, dass die Unzertrennlichen entzweite? Warum scheint Snow White immer ein wenig mehr Glück zu haben als ihre Schwester? Und hat sie dafür nicht auch einen hohen Preis bezahlt? Wieder spielen die Macher mit sehr vielen Märchenmotiven und erzählen quasi die Geschichten um die Schwestern neu – vergessen dabei in Einschüben aber auch nicht, wo der eigentliche Gegner lauert.
Die Geschichte kann man auch gut verstehen, wenn man sonst nicht viel von der Serie kennt, da sie in sich geschlossene Szenen beinhalten, die zwei Charaktere genauer beleuchtet und nur wenig mit der Haupthandlung zu tun haben. Dennoch werden Fans so manche Andeutung finden und sich von den ganzen Anspielungen verzaubern lassen, die auf fast jeder Seite zu entdecken ist. Die Atmosphäre ist ungebrochen märchenhaft und abenteuerlich – man taucht tief in die Erinnerungen von Rose Red und ihrer Familie ein, die so manche Überraschung enthüllen und der Hauptperson am Ende zeigen, warum sie so ist, wie sie ist. auch die Zeichnungen sprechen für sich, sie sind diesmal außergewöhnlich stimmungsvoll.
Alles in allem ist „Rose Red“ nach „Hexen“ ebenfalls ein Highlight der Saga. Märchenfans finden alles, was ihr Herz begehrt – eingehüllt in eine spritzige moderne Erzählweise, die das Abenteuer immer mit einem Schuss Satire würzt.