Onkel Dagobert – Milliardenraub in Entenhausen: Taler in Gefahr (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 16. August 2012 09:53
Onkel Dagobert – Milliardenraub in Entenhausen: Taler in Gefahr
Aus dem Amerikanischen von Michael Bregel, Dr. Erika Fuchs u.a.
Titelillustration und Zeichnungen von Carl Barks und Don Rosa
Mit Vorworten von Michael Bregel und Don Rosa
Ehapa, 2011, Hardcover, 406 Seiten, 29,95 EUR, ISBN 978-3-7704-3528-9
Von Irene Salzmann
In erster Linie hat man als Leser die Protagonisten einer Erzählung im Auge, unter denen man schnell seine Lieblinge findet. Bei Disney gibt es allerdings auch bedeutsame Objekte, die regelmäßig Dreh- und Angelpunkt einer Geschichte sind wie zum Beispiel Donalds Auto 313 und Dagoberts Geldspeicher, den alle möglichen Ganoven nur zu gern leeren würden, allen voran die Panzerknacker und Gundel Gaukeley, die eigentlich nur hinter dem Glückstaler her ist.
Das Vorwort des vorliegenden Bandes verrät, wann der Geldspeicher erstmals auftauchte, welchen Wandel er im Laufe der Zeit erlebte und wie Don Rosa manche interessante Carl-Barks-Geschichte um das Gebäude Jahre später fortsetzte. Auf den illustrierten Sekundärteil folgen 22 Geschichten aus den Federn der beiden Meister, leider jedoch keine deutsche Erstveröffentlichung.
„Der Wert des Geldes“ ist nicht immer der Nominalwert. Für alte, gut erhaltene und sehr seltene Münzen sind Sammler bereit, horrende Summen zu zahlen. Nachdem Donald dies erfahren hat, bittet er Dagobert, dass er sich selbst die Münzen aussuchen darf, mit denen er für seine Arbeit entlohnt wird. In Folge fängt Donald zu graben an, und je tiefer er gelangt, umso wertvoller ist das Geld. Die Katastrophe lässt jedoch nicht lange auf sich warten.
„Seine Majestät Dagobert I“ ruft das Areal rund um den Geldspeicher zu einem souveränen Staat und sich selbst zum König aus – dank einer alten Schenkungsurkunde. Sogleich fordert er die Steuergelder zurück, die Entenhausen nun nicht länger zustehen. Der Bürgermeister dreht den Spieß um und sperrt im Gegenzug Wasser, Strom und Lebensmittel. Das bringt die Panzerknacker sofort auf eine Idee.
„Der Fluch des Abbadon“ trifft Onkel Dagobert: Nachdem er den legendären Diamanten erworben hat, geht alles schief, was nur schiefgehen kann, bis die Panzerknacker die Beute erringen und nun ihrerseits vom Pech verfolgt werden. Um dem ein Ende zu bereiten, müsste Dagobert das Juwel opfern – aber kann er das?
„Der magische Tunnel“ soll Gundel Gaukeley endlich in den Besitz des Glückstalers bringen. Sie erreicht ihr Ziel, aber der Tunnel funktioniert auch in die andere Richtung, und Dagobert gibt sich nicht so schnell geschlagen.
Auch wenn die Geschichten alle für sich sehr witzig sind, so merkt man doch, dass ihnen allen der Geldspeicher als Thema gemein ist, was sich auf die Vielfältigkeit der Storys leider nachteilig auswirkt. In Folge sind nahezu alle Erzählungen im Krimi-Bereich angesiedelt, und die Gegenspieler sind fast immer die Panzerknacker oder Gundel Gaukelei. Zwar bringen die Diebe durch futuristisches und magisches Equipment vage SF- und Fantasy-Elemente mit ins Spiel, aber man vermisst einfach die Beteiligung von anderen wichtigen Charakteren, die abenteuerlichen Schatzsuchen und die alltäglich anmutenden Konflikte.
Von daher empfiehlt es sich, das dicke Buch lieber nicht am Stück sondern in Häppchen zu lesen. Auf diese Weise kann man auch viel leichter die unterschiedlichen Stile von Carl Barks, der etwas minimalistischer arbeitete, und Don Rosa erkennen und ihre Werke vergleichen. Sehr schön ist, dass die Fortsetzungen des jüngeren Zeichners nahtlos angeschlossen wurden. Man merkt all diesen Geschichten die Bewunderung Don Rosas für Carl Barks und sein Bemühen an, dem Vorbild nachzueifern und seine Ideen hochzuhalten.
Interessiert man sich für Disney-Comics und ein Stück Disney-Zeitgeschichte, so kann man diesen Band allen Sammlern wärmstens empfehlen, denn neben Informationen bietet er die Werke zweier namhafter Künstler und jede Menge Spaß für alle Altersgruppen.