Star Wars Essentials 13: Boba Fett – Tod, Lügen und Verrat (Comic)

John Wagner
Boba Fett – Tod, Lügen und Verrat
Star Wars Essentials 13
(Star Wars:Boba Fett – Death, Lies and Treachery, ca. 2000)
Aus dem Englischen von Uwe Anton und Michael Nagula
Titelbild von Matthieu Lauffray
Zeichnungen von Cam Kennedy
Panini, 2012, Paperback, 148 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-320-3

Von Christel Scheja

Zu den beliebten Nebenfiguren der „Star Wars“-Saga gehört auch ein ganz spezieller Kopfgeldjäger, der erst mit der Prequel-Trilogie ein Gesicht und eine Familie bekommen hat: Boba Fett. Viele kennen ihn nur in seiner mandalorischen Rüstung, unter der vielleicht allenfalls einmal die kalten Augen zu sehen sind.

Es sind Aufträge wie diese, die Boba Fetts Namen und Ruf gefestigt haben. Es gilt, einen Magier zu finden, der sich einen gewissen Ruf durch seine Tricks erworben hat. Allerdings scheint er bei der Ankunft des Kopfgeldjägers bereits tot zu sein. Das ist ärgerlich, denn Boba ist im Auftrag eines reichen Hutten unterwegs, der eine Schönheit für sich gewinnen möchte, dafür aber erst noch an deren Vater vorbei muss. Um diesen für sich zu gewinnen, will er diesem ein ganz besonderes Geschenk machen. Boba ist nicht dumm. Er nutzt aus, dass ihm sein Ruf vorausgeeilt ist, und durchschaut den Trick des Magiers. Sein Ziel allerdings ist ein ganz anderes: ein Gangsterboss, der seinem Auftraggeber schon lange zu schaffen macht. Doch das ist nicht der einzige Wunsch, den der Hutt an ihn hat, denn diesem Auftrag folgt bald noch ein anderer, der Boba ohne es zu ahnen in das Visier eines rachedurstigen Verwandten seines letzten Opfers bringt...

Man merkt, dass dies noch ein älteres Abenteuer aus dem „Star Wars“-Universum ist. Die Geschichte beschränkt sich auf die reine Action, es werden keine besonderen Geheimnisse enthüllt oder angekratzt. Die Geschichte ist zwar nett aufgemacht, trägt aber nicht wirklich viel zum Hintergrund bei. Auch treten neben Boba keine bekannten Figuren auf. Das Abenteuer ist so zynisch und kalt wie der Kopfgeldjäger selbst. Im Kontrast zu seiner Nüchternheit und Humorlosigkeit stehen die meist nichtmenschlichen und oft skurrilen Figuren, die bewusst überzeichnet wurden; angefangen mit dem Hutt-Verbrecherfürsten, der seine zukünftige Frau auf jeden Fall haben will, selbst wenn er dabei über Leichen gehen muss, bis hin zu den Piraten, die auch dem Imperium Ärger machen und ihren Verwandten. Hin und wieder werden diese sogar ins Lächerliche gezogen. Boba Fett aber wirkt immer cool und selbstsicher, auch wenn er gelegentlich in schwierige Situationen gerät. Aber auch da weiß er sich oft genug freizuschießen und einen Ausweg zu finden. Am Ende bleibt nur eines festzustellen: Fett ist immer der Sieger in der ganzen Angelegenheit, seine Auftraggeber und Opfer die Verlierer.

„Boba Fett – Tod, Lügen und Verrat“ zeigt die düstere und actionreiche Seite des „Star Wars“-Universums, in der nur der Stärkere und Klügere überlebt, nicht aber der, der Herz und Moral zeigt. Wer coole Actionhelden mag, die keine Skrupel haben, wird an der Geschichte Spaß haben, wer aber etwas mehr als nur Spannung und Kampf haben will, sollte lieber zu anderen Titel greifen.