How to Draw Manga 7: Oberflächen und Strukturen im Manga (Buch)

Hikaru Hayashi, Tatsuta & Kawarayane
Oberflächen und Strukturen im Manga
How to Draw Manga 7
(How to Draw Manga, Sketching Manga Style Vol. 9: Using Textures to Portray Characters, German Edition, 2010)
Aus dem Japanischen von Nadja Stutterheim
Titelillustration von Kawarayane
Carlsen, 2012, Paperback, 184 Seiten, 19,90 EUR, ISBN 978-3-551-75248-2

Von Irene Salzmann

Viele Comic- und Manga-Fans würden gern genauso schöne und spannende Bildergeschichten zeichnen wie ihre großen Vorbilder. Der eine hat mehr, der andere weniger Talent und Durchhaltevermögen, doch wem es mit dem Zeichnen ernst ist, der kann sich viele Fertigkeiten aneignen, indem er zunächst das Handwerk gründlich erlernt. Dazu gehören Kenntnisse über die verschiedenen Arbeitsmittel, über die Anatomie der Figuren, Räumlichkeit, Perspektiven, Licht und Schatten und vieles mehr.

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl Zeichenschulen, die teils allgemein gehaltene, teils sehr spezialisierte Ratschläge in Wort und Bild geben. Die Reihe „How to Draw Manga“ wendet sich in erster Linie an Manga-Fans, wenngleich die meisten Hinweise auch für Comic-Künstler und Illustratoren Gültigkeit haben.

Der siebte Band befasst sich sehr ausführlich mit „Oberflächen und Strukturen im Manga“. Es geht darum, allein durch Bleistiftstriche, die Berücksichtigung des Lichteinfalls und der Räumlichkeit ein Objekt realistisch darzustellen und den Eindruck zu erwecken, dass sich die Oberflächenbeschaffenheit, ja, sogar die Farbe von der eines anderen Gegenstands unterscheidet. Auch wenn der Betrachter nur diese Zeichnung sieht, soll er erkennen, dass es sich zum Beispiel um Metall, Holz, groben oder zarten Stoff, blondes oder braunes Haar handelt. Die Autoren und Zeichner des Buchs veranschaulichen das Thema durch zahlreiche Skizzen, seltener durch ausgeführte oder getuschte Abbildungen, darunter ausgewählte Details wie bestimmte Körperteile und Accessoires, aber auch Hintergrundobjekte wie Feuer, Wasser, Eis und so weiter. Man erfährt, wie sich ihr Aussehen je nach Lichtquelle, Perspektive oder natürliche Einflüsse wie Wind verändern kann. Besonders interessant sind die Erläuterungen zu den verschiedenen Schraffuren – es geht nämlich auch ohne teure Rasterfolie oder PC-Programme. Darüberhinaus gibt es noch eine Menge mehr zu entdecken und durch Nachzeichnen zu erlernen. Die Beschreibungen sind verhältnismäßig kurz, da die Abbildungen für sich sprechen. Das kommt jenen entgegen, die ungern lesen und lieber gleich zum Stift greifen.

Alles in allem ist auch dieser Band aus der Reihe „How to Draw Manga“ sehr informativ. Allerdings bewirkt der Trainer keine Wunder, jeder Zeichner muss viel üben, hinzulernen und sich weiter entwickeln, wofür er auch Durchhaltevermögen braucht. Ob nun diese Serie oder vielleicht eine der anderen den persönlichen Bedürfnissen am besten entgegenkommt, muss jeder für sich entscheiden.