Faith Van Helsing 33: Blutdurst & 34: Gefangen in der Psychoklinik (Hörspiel)

Simeon Hrissomalis
Faith Van Helsing
33: Blutdurst
34: Gefangen in der Psychoklinik
Sprecher: Nana Spier, Boris Tessmann, Tanja Geke u.a.
Musik von Jase Brandon
Titelillustration von Timo Würz
R & B Company, 2012, ca. 70 bzw. ca. 80 Minuten, je ca. 7,99 EUR

Von Christel Scheja

Mit nur einmonatigem Abstand zueinander sind die 33. und 34. Folge der Hörspielreihe um Faith van Helsing erschienen. Weiter geht es mit den Veränderungen, die die Serie auf einen neuen Kurs bringen sollen. Die Zeit des Friedens ist vorbei. Drei Jahre nach der Vernichtung der Schwarze Sonne wurde das Böse in die Welt zurückgeholt.

Faith und ihre Freunde, die das Leben in der Zeit der Ruhe genossen haben und erwachsen geworden sind, versuchen zwar, das Schlimmste zu verhindern, aber sie versagen und müssen zudem noch einen hohen Preis zahlen. Shania stirbt in ihren Armen. Die junge Jägerin sucht Abstand und Einsamkeit, ist aber froh, bald wieder ihren Freund Daniel Drake vom Flughafen abholen zu können. Da sie zu sehr mit sich beschäftigt ist, merkt sie nicht, dass sich Delia Richards und Melvin Masters langsam entzweien. Es scheint, als habe der Tod der Freundin auch in ihnen Einiges zerbrochen. Delia lässt ihren Freund aber gewähren, was sich als Fehler erweist. Denn als er eines Nachts nach vielen Tagen wieder zu ihr kommt, ist er verändert ... hat sich in das Schlimmste verwandelt, was sich Faith und Co. vorstellen können.

Auch Faith bekommt ihr Fett weg, denn sie erreicht niemals den Flughafen. Stattdessen findet sie sich in einer anderen Realität wieder, in der sie an der Seite Ravens glücklich ist und Dämonen bekämpft. Allerdings ist das nur eine der sich ständig verändernden Wirklichkeiten, durch die sie sich bald bewegt. Und sie selbst kann sich nur noch eines fragen: Bin ich wahnsinnig geworden?

Nur eines scheint in den neuen Folgen sicher zu sein. Die Macher wollen eine gänzlich neue Geschichte erzählen und sich von den Altlasten lösen. Dazu gehören vermutlich auch die engsten Freunde, denn die Entfremdung vom Rest der alten Clique geht massiv weiter – und scheint endgültig zu werden. Aber auch Faith muss wieder Einiges durchmachen, vor allem in der zweiten Folge wird sie völlig durcheinander gebracht, da sie am Ende nicht mehr weiß, was Wirklichkeit und was Lüge ist. Wer die Serie von Anfang an kennt wird viele Andeutungen wiedererkennen, die in der Serie selbst bisher untergegangen sind, man denke nur an Faiths Kind, das irgendwann vor zehn, fünfzehn Folgen geboren wurde und bis dato nicht mehr aufgetaucht ist. Zudem gibt es am Ende auch noch den Auftritt der Helden aus einer anderen Serie der Firma, so dass man da vielleicht auch das ein oder andere Crossover erwarten kann.

Inhaltlich löst sich „Faith van Helsing“ nun deutlich von ihrem großen Vorbild „Buffy“ und geht ihren eigenen Weg. Nur sollte der sich langsam einmal deutlicher abzeichnen, denn die Folgen stehen im Moment etwas im Raum, weil man nicht einmal eine kleine Ahnung hat, in welche Richtung sich die Serie bewegen wird. Auch die Sprecher sind wieder engagiert mit dabei. Vor allem Nana Spier vermittelt die Leiden der armen Faith sehr emotional und bewegend und Boris Tessman setzt den veränderten Melvin Masters so gut in Szene, dass man bei seinen Worten durchaus schaudern darf.

Alles in allem dürften die 33. und 34. Episode von „Faith van Helsing“ für etwas Verwirrung sorgen, weil die Handlung nicht besonders gradlinig verläuft sondern immer wieder gerne in andere Richtungen springt. Die Folgen verändern den Grundton der Serie weiter und lösen ihn von früheren Vorbildern. Ansonsten ist die Qualität gewohnt gut. Vor allem Fans werden viele Anspielungen auf frühere Ereignisse und Personen wiedererkennen und sich darüber amüsieren können.