Oh! My Goddess 24: Die lange Reise (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 30. April 2012 12:42
Kosuke Fujishima
Oh! My Goddess 24
Die lange Reise
(Ah! My Goddess Vol. 24 (Ah! Megami-sama Vol. 24), 2002)
Aus dem Französischen von Fritz Walter
EMA, 2003, Taschenbuch, 164 Seiten, 5,00 EUR, ISBN 978-3-89885-181-8
Von Irene Salzmann
Der 24. Band von „Oh! My Goddess“ bringt den Mini-Story-Arc des vorherigen Tankobons zu Ende und beginnt, nach einem kleinen Intermezzo, einen neuen, der fortgesetzt wird.
Keiichi wurde von seinem Vater zu einem Motorrad-Rennen herausgefordert, und auch Belldandy lässt sich auf eine Wette mit seiner Mutter ein. Es geht um das gemeinsame Glück und große Geheimnisse. Noch nie konnte Keiichi Keima besiegen, und die beiden schenken einander nichts. Als ein Wagen die Straße blockiert, bietet die Lücke bloß Platz für einen.
Chihiro will Keiichi und Belldandy, die einen Tag in einem Onsen gewonnen haben, begleiten, denn das Los stammte von ihr. Schon die Anreise erweist sich als tückisch.
Die Göttin Rinda taucht bei Keiichi und seinen Göttinnen mit einer schlechten Nachricht auf: Ein Engelsschlucker ist verschwunden – und Urds Engel wird sein erstes Opfer…
Zunächst einmal fällt auf, dass die Bücher seit kurzem erheblich dünner sind als früher – fast 100 Seiten werden eingespart. Auch gibt es keine (?) Bände mehr, die ein oder mehrere in sich abgeschlossene Abenteuer bieten; am Ende findet sich stets ein Cliffhanger, sodass man gezwungen ist, den Folgeband zu kaufen, will man das Ende einer Storyline erfahren. Dadurch wird ein sauberer Abschluss unmöglich gemacht, möchte man das Sammeln der Reihe aufgeben, und auch der Quereinstieg ist problematisch, zumal vorausgesetzt wird, dass man mit wiederkehrenden Charakteren vertraut ist.
„Oh! My Goddess“ 24 ist kein Highlight der Serie. Keiichis bizarre Familie vermag nicht zu überzeugen, und auch Chihiro, die sich Keiichi und Belldandy als fünftes Rad am Wagen aufdrängt, sammelt durch ihren Egoismus Minuspunkte. Wie gut, dass Belldandy und auch Keiichi über eine wahrlich himmlische Geduld verfügen, praktisch alles mit sich machen lassen und dann immer noch bemüht sind, das Beste aus der Situation herauszuholen.
Die neue Storyline lässt hoffen, dass nun wieder mehr das phantastische Abenteuer in den Mittelpunkt rückt. Mit Rinda führt Kosuke Fujishima eine neue, geheimnisvolle Figur ein, doch heißt es erst einmal: abwarten!
Treue Sammler werden sich den Band nicht entgehen lassen. Quereinsteiger haben es schwer, Fuß in einer Handlung ohne Kopf und Schwanz zu fassen, in der zahlreiche Charaktere agieren, die man kennen muss, um den Späßen etwas abgewinnen zu können. Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Serie hat sich zu Ungunsten des Lesers verschoben. Wer nicht seit Band 1 dabei ist, sollte es sich gut überlegen, ob er einen Titel sammeln möchte, der mit gegenwärtig 44 Tankobons immer noch nicht abgeschlossen ist.