Love Chains 2 (Comic)

Mayu Shinjo
Love Chains 2
(Kimi Sae mo Ai no Kusari Vol. 2, 2004)
Aus dem Japanischen von Stefan Hofmeister
EMA, 2011, Taschenbuch, 184 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-7704-7501-8

Von Irene Salzmann

In die Körper der Schüler Shota und Miono sind die Geister der Dämonen Ginyasha und Koyasha geschlüpft. Vor Generationen wurden sie von einem mächtigen Onmyoji durch einen heimtückischen Trick besiegt und getötet. Ginyasha sucht seither das geliebte Mädchen, auf eine gemeinsame Wiedergeburt hoffend, doch die Körper, derer sie sich bemächtigt haben, gehören anderen: Shota und Miono wissen nicht, was mit ihnen passiert, sollten sich die Dämonen durchsetzen.

Unverhofft taucht ein neuer Schüler auf, der sich Asuka Yamato nennt. Ginyasha erkennt in ihm sogleich den Dämon Kinyasha, einst ein Freund von ihm und Koyasha, doch nachdem er unter den Bann des Onmyoji geriet, vergewaltigte er Koyasha und floh, während sein Stamm niedergemetzelt wurde. Ginyasha will nicht glauben, dass Kinyasha tatsächlich gekommen ist, um die Wahrheit aufzudecken und Rache an dem Onmyoji zu nehmen.

Dessen Nachkomme, der Lehrer Kaorumaru, fürchtet um sein Leben und versucht, Shota und durch ihn Ginyasha zu kontrollieren, um ihn auf Kinyasha hetzen zu können. Nur wenn die drei Dämonen und die beiden menschlichen Wirte ihre Kräfte vereinen, haben sie vielleicht eine Chance gegen diesen Feind.

Der zweite und letzte Band von „Love Chains“ knüpft nahtlos an das vorherige Tankobon an. Eine wirklich überraschende und spannende Entwicklung erfährt die Handlung leider nicht, auch wenn Kinyasha hinzustößt und erzählt, was seinen Freunden, die Besitz von zwei menschlichen Körpern ergriffen haben, einst zustieß. Dass Kaorumaru keine lauteren Ziele verfolgte, ahnte man schon früh, und sein Flirten mit Miono war ebenfalls ein Teil seines Planes.

Die Künstlerin konzentriert sich auf die beiden Paare Shota und Miono sowie Ginyasha und Koyasha, die einander in Liebe verbunden sind. Die Schüler stehen nun zu ihren Gefühlen und arrangieren sich mit ihren Dämonen, um die Probleme klein zu halten. Zwar verging sich Ginyasha an einem anderen Mädchen, doch nachdem er sich mit Shota arrangierte, steht er zu seinem Wort, niemandem zu schaden, sodass er Sympathiepunkte sammeln kann, schließlich liegt das Vergewaltigen (zu diesem Punkt hat Mayu Shinjo eine seltsame Einstellung, denn ihren Protagonistinnen wird öfters Gewalt angetan, und nicht selten verzeihen und genießen sie es …, was fern jeglicher Realität ist) und Menschenfressen in der Natur der Dämonen.

Die Beziehungen der Charaktere, ihr Hin und Her rangieren vor einer richtigen Handlung, die wenigstens kurz und schmerzlos zum Abschluss gebracht wird. Kennt man die bedeutenderen Serien der Mangaka, zum Beispiel „Kaikan Phrase“ und „Haou Airen“, kann man sich „Love Chains“ durchaus sparen, denn der nicht explizite Zweiteiler wartet keineswegs mit neuen Ideen im Bereich der phantastischen Schüler-Romanzen auf, und auch die Illustrationen entsprechen dem, was man von der Künstlerin gewohnt ist.

Daher möchte man „Love Chains“ Leserinnen ab 14 Jahre empfehlen, die erst wenige Mangas ihr Eigen nennen und einen weniger expliziten Einstiegstitel in die romantische Welt von Mayu Shinjo suchen.