100% DC 34: Superman/Supergirl: Maelstrom (Comic)

Jimmy Palmiotti, Justin Gray
100% DC 34
Superman/Supergirl: Maelstrom
(Superman/Supergirl: Maelstrom 1 – 5, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Andreas Kasprzak
Titelillustration und Zeichnungen von Phil Noto, Rob Schwager
Panini, 2011, Paperback mit Klappenbroschur, 124 Seiten, 16,95 EUR

Von Irene Salzmann

In Apokolips, Darkseids Reich, träumt die einfache Arbeiterin Maelstrom davon, dass ihr Herr sie eines Tages bemerken, ihre Liebe und Hingabe erkennen und sie zu seiner Braut machen wird. Um zu beweisen, dass sie Darkseids Aufmerksamkeit würdig ist, begibt sie sich auf die Erde, um Superman zu töten. Statt seiner trifft sie jedoch auf Supergirl, der sie arg zusetzt, bis der Gesuchte auftaucht und die Gegnerin nach Apokolips zurückschickt.

Obwohl Darkseid sie hart bestraft, lässt sich Maelstrom nicht brechen und erhält eine zweite Chance. Diesmal wird sie jedoch von den Female Furies begleitet. Gemeinsam verwüsten sie Metropolis, um Superman zu zwingen, sich ihnen zum Kampf zu stellen.

Allerdings hat Superman mit seiner frustrierten Cousine die Erde verlassen und ist mit einem Raumschiff zu einem Planeten unterwegs, der um eine rote Sonne kreist. Beide verfügen dort über keine Superkräfte. Hier soll Supergirl eine wichtige Lektion lernen, doch diese verläuft ganz anders, als von Superman geplant, denn die Bewohner dieser Welt sind weniger harmlos, als gedacht. Die Verwundbarkeit erweist sich daher als fatal, denn Superman wird verletzt, und ein tödliches Gift kreist in seinen Adern…

„100% DC“ 34 offeriert eine abgeschlossene Mini-Serie um Superman und Supergirl. Sie vereint zwei Handlungsstränge.

In dem einen sehnt sich Maelstrom nach der Liebe von Darkseid, der als absolut böse, grausam und gefühllos beschrieben wird. Von daher ist ihr Streben von vornherein zum Scheitern verurteilt. Stur nimmt sie alles auf sich, um ihm wenigstens nahe sein zu dürfen und hofft, ihm zu gefallen, indem sie seinen Erzfeind Superman tötet.

Der andere ist Superman und Supergirl gewidmet. Supergirl leidet ohnehin schon an Selbstzweifeln, weil ihr die Menschen, denen sie zu helfen versucht, nicht die gleichen Sympathien entgegenbringen wie ihrem Cousin, ja, sie sogar ablehnen. Nach dem desaströsen Kampf gegen Maelstrom fühlt sie sich als Versagerin. Vergeblich bemüht sich Superman, sie zu trösten und ihr begreiflich zu machen, dass keiner von ihnen überall zugleich sein kann, dass es unmöglich ist, jede Katastrophe zu verhindern. Obwohl sich Supergirl dagegen sträubt, soll sie auf einer fernen Welt mit sich selber ins Reine kommen und lernen, dass man sich auf Superkräfte allein nicht verlassen darf. Was als Auszeit und kleine Lektion gedacht ist, nimmt jedoch ganz andere Dimensionen an.

Beide Handlungsstränge werden wieder zusammengeführt, als die Helden – natürlich – zurückkehren, um Maelstrom und die Female Furies in ihre Heimat zurückzusenden. Man wundert sich nicht, dass sich Supergirl diesmal besser schlägt, denn sie hat tatsächlich dazu gelernt. Allerdings fragt man sich genauso wie Lois Lane, wo Power-Girl abgeblieben ist, die auf Metropolis hatte aufpassen sollen, und warum keine anderen Superhelden eingreifen. Aber das hätte den geplanten Showdown mit Supergirls vorhersehbarem Triumph unmöglich gemacht.

Die Story ist spannend und geht in die Tiefe, da die Gefühle der beiden unterschiedlichen Frauen und ihre Reaktionen auf Niederlagen und Zurückweisung beleuchtet werden. Das konstruierte Ende fällt dabei nicht weiter auf. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die Illustrationen von Phil Noto, die sehr comichaft wirken. Das Cover ist repräsentativ für den Inhalt. Kann man sich mit dem Stil arrangieren, erhält man auch als Gelegenheitsleser ein komplettes, packendes Abenteuer, für das man keinerlei Vorkenntnisse benötigt.