Red Sonja – Die Teufelin mit dem Schwert 8: Die Spur der Blutdynastie (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 18. Dezember 2011 18:19
Brian Reed
Red Sonja – Die Teufelin mit dem Schwert 8
Die Spur der Blutdynastie
(Red Sonja – She Devil with a Sword 41-45, 2008/2009)
Aus dem Amerikanischen von Bernd Kronsbein
Titelbild von Paul Renaud
Zeichnungen von Walter Geovani
Panini, 2011, Paperback mit Klappenbroschur, 128 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-86201-215-2
Von Christel Scheja
In der siebten Graphic Novel wird Sonja als junge Lady wiedergeboren, die relativ behütet aufwächst. Sie hält die Stellung auf der Burg, während ihr Mann Daniel auf der Suche nach der sogenannten „Blutdynastie“ ist. Dieses Artefakt soll ihnen genug Macht verleihen, um die Region auf Dauer beherrschen zu können. Allerdings kommt er mit leeren Händen heim. Nur kurze Zeit später überfallen Piraten den Ort und machen alles nieder. Nur Sonja überlebt ... und wird von einem alten Krieger namens Oisin gesund gepflegt.
Doch er muss feststellen, dass diese neue Sonja anders ist, als die, die er kannte – ungezügelter und mehr von ihrer Wut beherrscht. Sie hat nur noch ein Ziel: die Blutdynastie zu finden und Rache an denen zu nehmen, die ihr alles nahmen. Gemeinsam folgen die beiden der Spur des Artefakts. Sonja schöpft dabei aus dem Wissen, das sie durch die Forschungen ihres Mannes hat. Sie kennt den Ursprung der Legende, die damit verbundenen Traditionen und den unweigerlich folgenden Fluch. Aber es ist ihr egal.
Sie ist allerdings nicht die Einzige, die dem Ruf nach der Macht folgt. Ein Mann – der bereits schon einmal Verrat begangen hat, verkauft nun auch Frau und Tochter in die Sklaverei, um genug Geld für eine Schiffspassage zu haben.
Derweil muss Oisin mit ansehen, dass die Wiedergeburt der Kriegerin immer mehr die Kontrolle über sich verliert, da sie nicht durch die harte Schule der Gewalt gegangen ist und damit zu einer starken Stahlklinge geschmiedet wurde. Stattdessen lässt sie sich treiben und handelt ungestüm. Doch auch so gelangt sie nach Khitay, wo die Wächterinnen der Blutdynastie sich gerade gegenseitig Vorwürfe darüber machen, wer das Artefakt gestohlen haben könnten. Die Situation droht jedenfalls schon bald zu eskalieren.
Auch diesmal ist es interessant zu lesen, wie die Heldin zwar wiedergeboren wird und im Großen und Ganzen so ist wie früher – aber doch nicht ganz. Diese Sonja hat eine glückliche Zeit in einer Familie erlebt und darum ist die Grundlage ihrer Wut viel persönlicher. Noch immer merkt man, wie sie an ihrem Mann hängt; Oisin muss so erkennen, dass die Gefühle, die er zu ihr hat, nicht mehr erwidert werden dürften.
Das Ganze ist in eine sehr actionreiche Geschichte eingebettet. Man erfährt nicht nur, was der Schwester Sonjas passiert, sondern auch Einiges über die Geschichte und Vergangenheit der Blutdynastie. Dabei bleiben die Künstler sich treu – auch hier bringt die Magie letztendlich nur Böses hervor. So bleibt zu hoffen, dass auch Sonja das noch erkennen wird.
Auch wenn die Story nicht in die Tiefe geht, so präsentiert sie doch eine angenehm andere Sonja, die eben nicht ganz so kühl und überlegen wie sonst wirkt, sondern viel impulsiver und emotionaler als früher. Das sind interessante Schwächen, die für zusätzliche Spannung sorgen und so Lust auf mehr machen.
Auch die Zeichnungen können sich sehen lassen. Sie schließen nahtlos an die des vorhergehenden Bandes an und stellen die Heldin und ihre Umgebung sehr ansprechend dar.
Alles in allem bietet „Die Spur der Blutdynastie“ alles, was sich ein Fan der Heroic Fantasy wünscht: eine interessante und gutaussehende Heldin mitsamt ausgleichendem Waffengefährten, ein düsteres Geheimnis um schwarze Magie und skrupellose Feinde, die für die nötige Action sorgen.