Ransom Riggs: Die Insel der besonderen Kinder (Buch)

Ransom Riggs
Die Insel der besonderen Kinder
Pan, 2011, Hardcover, 416 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-426-28368-4 (auch als eBook erhältlich)

Von Ulrich Blode

Existieren Monster wirklich oder sind sie nur die Erfindung der Erwachsenen? Jacob glaubte seinem Großvater Abraham die Geschichten über wilde Abenteuer, exotische Länder und die Flucht vor Ungeheuern. Als er aber diese in der Schule seinen Mitschülern erzählt, wird er gehänselt. Von da an will er keine der Märchen mehr hören.

Doch als Jacob 15 Jahre alt ist, erhält er von seinem Großvater einen beunruhigenden Anruf. Der Junge eilt zu seinem Opa, findet ihn aber nur noch tot vor. Im Schatten des Waldes sieht er ein seltsames Geschöpf, das grausam verunstaltet ist. Keiner will ihm das glauben und die Eltern wie auch der Psychiater erklären ihn für seelisch belastet. Doch die Spur führt Jakob zu einer walisischen Insel und zu Frau Peregrines Heim für besondere Kinder.

Dort entdeckt er, dass Abrahams Geschichten doch wahr sind. Und die Schauergeschichten keine Märchen, sondern die Realität waren. In dem Heim auf der abgelegenen Insel verbrachte Abraham viele Jahre als Kind, zusammen mit Mädchen und Jungen, die über seltsame Gaben verfügen. Sie sind superstark, können schweben, sehen in die Zukunft und vieles mehr. Doch sie werden von den Monstern bedroht und gejagt. Und nur Jacob hat die Fähigkeit die Monster zu sehen, denn normale Menschen sehen nur deren Schatten. Gehört also Jacob auch in dieses Heim, das Schutz vor allen Gefahren bieten soll?

Ransom Riggs’ Debütroman ist ein unheimlicher wie auch spannender Roman über Kinder und Jugendliche, die mit besonderen Fähigkeiten geboren wurden und deshalb nicht in die normale Welt passen. Passend zu der Geschichte hat er alte Fotos genommen, die sich sehr gut in die Geschichte einfügen. Das Titelbild zeigt das schwebende Mädchen.

Selbstverständlich handelt es sich bei den Fotos um Fälschungen, aber durch die Kombination aus Text und Bild erhält der Roman eine schöne Authentizität. Besonders der Anfang des Romans zeigt sehr gut die Nostalgie und Melancholie einer verborgenen Wirklichkeit. Das ändert sich, als Jacob die Kinder aus Abrahams Vergangenheit kennenlernt. Ab da an entwickelt sich die Geschichte zu einem abenteuerlichen Fantasy-Roman, in dem es um den Kampf gegen die Monster geht. Die Faszination von der Andersartigkeit der Kinder geht verloren, weil Jacob deren Existenz allzu schnell akzeptiert. Dafür tritt ein neues Geheimnis zutage, das erst in einem Folgeband gelöst werden kann.

Zum Schluss kann ich diesen Roman empfehlen, weil er spannende Unterhaltung ist. Besonders gut ist dabei die Verwendung der Fotos, die zusammen mit der Geschichte aus dem Buch etwas ganz Besonderes machen.