Geister-Schocker 6: Der Satansorden von Chalderon, Earl Warren (Hörspiel)
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- Veröffentlicht: Sonntag, 28. März 2010 10:42
Geister-Schocker 6
Earl Warren
Der Satansorden von Chalderon
Sprecher: Lea Kohn, Jens Wendland, Rainer Schmitt, Lutz Riedel, Katja Brügger, Eckart Dux u. a.
Romantruhe, 2010, 1 CD, ca. 48 Minuten Laufzeit, ca. 7,95 EUR
Von Lena Reisig
Luisa Giglione sah im Schein der Lampe, wie eine schwarze, verdorrte Hand durch den Spalt in der knorrigen Tür griff und den Riegelbalken hochschob. Sprachlos vor Schrecken sah die junge Frau sie eintreten … Ein Zug aus sieben grässlichen Gestalten! Gehüllt in vermoderte, schwarze Kapuzenkutten! Luisa blickte in mumifizierte, grausige Gesichter … Augenlos! Schwarz und vermodert! Und sie schrie! Schrie wie von Sinnen, während sich ihr Verstand weigerte, das, was sich vor ihr abspielte, zu glauben …! (Klappentext)
„Der Satansorden von Chalderon“ bietet bewährten Oldschool-Horror: Ein romantisches Tête-à-Tête nimmt ein blutiges – oder vielmehr: blutleeres – Ende. Teufelsmönche und Wiedergänger treiben ihr Unwesen und metzeln munter alles nieder, was ihre Ruhe stört. Nichts Neues – die Geschichte hat nun auch schon mehr als 35 Jahre auf dem Buckel – aber gut gemacht, und in einem solchen Fall habe ich an bekannten Horrorszenarien nichts auszusetzen. Insbesondere dann nicht, wenn die Geschichte wie hier dank eines Rainer Schmitt in Top-Form zum erfreulichen Hörerlebnis wird. Neben Larry, pardon, Harvey Soundra, ist auch eine weitere Hauptrolle exquisit besetzt: Lutz Riedel als Tonio Salvarin. Er spricht „natürlich“ gut, wenngleich ich ihn nicht optimal finde in der Rolle des jungen, heißblütigen Mafiosi-Sprosses. Vielleicht bin ich hier zu sehr „Necropscope“-vorbelastet, denn in dieser wunderbaren Hörbuch-Reihe liest er ähnlich.
Die übrigen Sprecher liefern ebenfalls gute Arbeit, und auch die Musik ist eine stimmige Untermalung der Handlung.
Im umfangreichen Booklet – danke dafür! – findet sich neben einer Übersicht über die Hauptpersonen auch eine bebilderte Vorstellung der Sprecher und des Autors (wolltet ihr immer schon mal wissen, wie der Autor Earl Warren mit bürgerlichem Namen heißt? Ich glaube nicht. :D ).
Die Erläuterung zu den Personen war mir bei Stella Canton hilfreich, da mir beim ersten Hören glatt entgangen war, in welcher Verbindung sie zu den Beteiligten steht. Beim zweiten Hördurchgang war ich im Bilde.
Meine Empfehlung daher, und das nicht nur aus diesem Grund: Dieses Hörspiel mehrfach in den Player legen, es gewinnt bei jedem Hören.
Die Produktionsnotizen aus dem Tonstudio auf der vorletzten Seite des Booklets sind ebenfalls unterhaltsam. Das dort genannte Ziel der Arbeit, eine Hommage an die Reitenden Leichen, ist, wie ich finde, gelungen. Mein Lob insbesondere für die Schmatz- und Kaugeräusche der Zombies – sehr appetitlich!
Ein beziehungsweise das Manko an dieser Folge ist für mich das Ende, das relativ abrupt und unspektakulär vonstatten geht. Da war die Verfolgungsjagd Mönch vs. Mädchen zu Beginn doch um einiges schöner.
Fazit: Eine gelungene Fortsetzung der „Geister-Schocker“-Reihe mit schauriger Zombie-Story und hochkarätigen Sprechern. In mir hat die Serie definitiv eine Liebhaberin gefunden – bitte weiter so, dann wird sich die Fangemeinde sicherlich um viele Hörerinnen und Hörer vermehren.