Ralph Llewellyn: Der dunkle Fürst (Buch)

Ralph Llewellyn
Der dunkle Fürst
Synthia 1
Titelbild von Andreas Müller, Didi01
Projekte-Verlag, 2011, Paperback, 432 Seiten, 19,80 EUR, ISBN 978-3-86237-436-6 (auch als Hardcover erhältlich, 24,80 EUR, ISBN978-3-86237-460-1)

Von Petra Weddehage

Synthias Vater ist schwer erkrankt. Sie bangt um sein Leben. Da hört sie auf einmal die Stimme ihres Vaters, die sie nach Hause ruft. So gelangt Synthia in einen Raum, den sie vorher noch nie betreten hat. Ein Symbol auf dem Boden lockt sie mit aller Macht zu sich. Als Synthia dieses betritt, fällt sie in eine tiefe Bewusstlosigkeit.

Das Mädchen erwacht später mit furchtbaren Kopfschmerzen und findet sich mitten in einem Wald wieder. Zu ihrem Glück trifft sie auf Torfmuff, ein Wesen, dessen Äußeres ihr sofort klar macht: Sie kann sich nur in einer anderen Dimension befinden.

Schnell begreift Synthia, dass ihr Vater seine Finger im Spiel hat. Die Heilerin Tamara, ihr Sohn Mark und Torfmuff versuchen, Synthia dabei zu helfen, wieder in ihre Welt zu gelangen. Bevor dies bewerkstelligt werden kann, muss das Mädchen dafür sorgen, dass ein Fluch des dunklen Fürsten, der diese Welt mit Angst und Schrecken überzieht, gebrochen wird. Das klingt nicht gerade nach einer leichten Aufgabe für eine Dreizehnjährige, die ohne Handy und Internet lernen muss, sich in einer rauen Umgebung zu behaupten. Wie gut, dass die neuen Freunde Synthia beistehen wollen!

Ein dreizehnjähriges Mädchen wird vor eine für sie fast nicht zu bewältigende Aufgabe gestellt. Der Plot an sich ist nicht neu. Viele Autoren nutzen Storys, in denen Jugendliche gegen finstere Mächte bestehen müssen und Aufgaben lösen sollen, an denen Erwachsene verzweifeln dürften. Das erfolgreichste Beispiel lieferte Joanne K. Rowling mit ihrer „Harry Potter“-Saga. Der jugendliche Enthusiasmus und treue Freunde helfen der Protagonistin, mutig voranzuschreiten und Prüfungen zu bestehen, die unlösbar scheinen.

Das Buch wurde mit sehr viel Feingefühl geschrieben. Selbst jüngere Kinder dürften sich trotz der gruseligen Begebenheiten gerne auf diese Geschichte einlassen. Die Sprache und auch der Umgang der Gefährten miteinander wirken nett und kameradschaftlich. Mit ihrer unverwechselbaren, verständnisvollen Art gelingt es Synthia, selbst scheinbare Feinde besser zu verstehen und in Freunde zu verwandeln. Ihre Kameraden sind Mark, der Sohn der Heilerin Tamara, und Torfmuff, ein Wesen, das von Tamara im Wald gefunden und an Kindesstatt angenommen wurde. Die schlimmsten Feinde die das Land dank des dunklen Fürsten beherrschen, sind die Spaltanos. Sie scheinen von Natur aus brutal, wütend und hinterhältig zu sein. Dann wäre da noch der dunkle Fürst selbst. Synthia begegnet ihm in ihren Träumen, und eine sonderbare Vertrautheit scheint ihn zu umgeben. Allerdings begegnet er dem Mädchen mit großer Grausamkeit, bedroht sie und ihre Freunde und stellt ihr ein Ultimatum.

Dazu kommt eine phantastische Welt voller Fabelwesen, die noch nicht so abgegriffen sind wie die für das Genre typischen Kreaturen. Elfen zum Beispiel werden nur am Rand erwähnt. Der Autor lässt Lichtkugeln erscheinen und verzaubert seine Leserschaft mit interessanten, phantasievollen Details, die zeigen, dass noch einiges von ihm zu erwarten ist. Wem „Der dunkle Fürst“ gefällt, darf sich auf die Fortsetzung „Synthia – Der Kult“ freuen.

Der Autor Ralph Llewellyn ist Jahrgang 1960, wurde in den USA geboren und wuchs in Heidelberg auf. Während seines Informatikstudiums in Karlsruhe kam er der mystischen und Phantastischen Literatur nahe, und so machte er sich selber, von der Muse geküsst, ans Werk. Nach mehreren Fachbüchern ist dies sein erster Fantasy-Roman.