Andreas Eschbach: Herr aller Dinge (Hörbuch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 25. September 2011 14:46
Andreas Eschbach
Herr aller Dinge
Gelesen von Matthias Koeberlin
Lübbe Audio, 2011, 574 Minuten, 22,00 EUR, ISBN 978-3-7857-4515-1
Von Olaf Menke
Andreas Eschbach ist ohne Frage einer der bedeutendsten SF-Autoren Deutschlands und hat sich zwischenzeitlich auch international einen Namen gemacht. Seit sein Erstlingswerk „Die Haarteppichknüpfer” 1995 erschien, werden seine Werke regelmäßig mit Preisen bedacht, seit seinem verblüffenden Roman „Jesus Video” aus dem Jahre 1997 gilt er zudem als Bestsellerautor. Eschbachs erste Werke erschienen zunächst immer bei Schneekluth, seit nun knapp zehn Jahren erfolgt die Veröffentlichung seiner neuen Romane bei Lübbe.
Seine Jugendbücher, etwa „Das Marsprojekt” und aktuell seine „Out”-Serie, erscheinen beim Jugendbuchverlag Arena. Eine besondere Verbindung gibt es zur deutschen SF-Serie „Perry Rhodan”, hierfür schrieb Eschbach bereits drei Gastromane, im aktuellen Heft 2614 steuerte er anlässlich des Jubiläums eine Kurzgeschichte bei. Am 16. September ist Eschbachs neuester Roman, „Herr aller Dinge”, bei Lübbe erschienen.
Es fällt schwer, etwas über den Inhalt zu sagen, denn jedes Wort kann hier zu viel sein und die Überraschungen verderben, die dieser Roman bereithält. Es beginnt mit dem ersten Aufeinandertreffen des Jungen Hiroshi und des Mädchens Charlotte. Die beiden spielen miteinander und dabei kommt der Junge auf eine verrückte Idee – er wüsste, wie man alle Menschen reich machen könne. Dann würde es keine Armut mehr geben und auch die Kluft, die zwischen dem armen Hiroshi und der reichen Charlotte existiert, wäre obsolet. Wie das genau funktionieren soll, verrät Hiroshi jedoch nicht. Das Paar freundet sich an, doch schon bald erfolgt die Trennung, Charlotte ist die Tochter eines Botschafters, die Familie verlässt Japan und erst Jahre später treffen sich die beiden wieder. Es ist eine unglückliche Liebe, die irgendwann tragisch endet, aber Hiroshi entwickelt seine Idee viel später ihr zuliebe weiter: Sich selbst immer weiter replizierende Roboter sollen der Menschheit Wohlstand bringen. Leider gehen seine Experimente schief und seine Forschung kommt erst mal zum Stillstand. Bis Charlotte im Eis auf einer Insel im nördlichen Pazifik etwas entdeckt, was Hiroshis Idee sehr ähnelt...
Andreas Eschbachs neuer Roman ist wie alle seine Romane spannend und wie schon bei zum Beispiel „Jesus Video” ist man gebannt und wartet auf die Auflösung. In diesem Roman hat der Autor sehr viele Ideen wie Perlen auf einer Kette zusammengeschnürt und bei der Lektüre erfährt man einiges Interessantes über Dinge wie die Erste Menschheit, Nano-Technologie und vieles mehr. Sehr schön ist auch, dass man erst nicht so richtig weiß, wohin die Reise geht und im letzten Viertel mit so mancher unerwarteter Wende konfrontiert wird. Besonders gelungen fand ich diesmal auch den Schluss des Buches, weswegen ich dieses Buch als das bisher beste Buch des Autors einstufen würde.
Der Roman ist als Hardcover und als eBook erhältlich, ich habe in diesem Fall dem Hörbuch gelauscht, welches von Matthias Koeberlin eingesprochen wurde. Man kennt ihn unter anderem als Darsteller des Helden in der Verfilmung von Eschbachs Buch „Jesus Video” und ähnlichen Rollen, er ist zudem ein häufiger Sprecher von Hörbüchern und bringt auch diesen Roman gut rüber, ohne übertrieben oder zu emotional zu werden. Es wurden ein paar recht ansprechende Musikelemente in die Lesung eingefügt sodass ein wenig Dramatik und Gefühl aufkommt. Insgesamt ein schönes Paket, welches eine Empfehlung wirklich wert ist.