Dreamland Grusel 10: Mit den Insekten kam das Grauen/Blutgericht der Insekten (Hörspiel)

Dreamland Grusel 10
Mit den Insekten kam das Grauen/Blutgericht der Insekten
A. F. Morland
Sprecher: Davit Nathan, Cathlen Gawlich, Wolfgang Rüther, Raimund Junker, Oliver Krull, Christian Rhode, Raphael Vogt, Lutz Richter und viele andere
Regie und Produktion: Thomas Birker
Musik: Tom Steinbrecher, Mario Cuneo und Andreas Max
Cover von Daniel Theilen
Dreamland, 2010, 2 CDs, je ca. 50 Minuten, ca. 14,99 EUR, ISBN 978-3-939066-59-0

Von Christel Scheja

Um das Jubiläum angemessen zu feiern, gönnt Dreamland den Fans der „Dreamland Grusel“-Reihe eine Doppel-CD mit zwei zusammenhängenden Geschichten von A. F. Morland. Dieser lässt noch einmal die SF-Filme der 1950er Jahre lebendig werden, in denen von wahnsinnigen Wissenschaftlern hochgezüchtete Monster die Helden in Angst und Schrecken versetzten.

Jerry Baker ist ein angesehener Krimi-Autor, der genau weiß, was den Leuten gefällt – glaubt er zumindest, bis ihn sein Verleger bittet, doch auch Horror mit in seine Geschichten einzubringen, da dieser momentan sehr angesagt sei. Um Informationen und Wissen zu sammeln schaut sich der Autor die Stelle genauer an, an der eine Riesenspinne einen jungen Mann ermordet haben soll. Dort entdeckt er ein tief im Wald verstecktes Labor, aus dem die Kreatur ausgebrochen sein muss. Ehe er sich versieht ist Jerry selbst ein Gefangener des wahnsinnigen Wissenschaftlers Hugh Carel, der Menschen entführen lässt und mit ihnen herum experimentiert. Einige bekommen Fliegenschädel aufgesetzt, andere werden zu schrecklichen Hybriden. Nun droht auch Jerry dieses Schicksal. Leider findet es nicht so schnell ein Ende, wie er sich erhofft. Denn eine Veränderung in sich zwingt ihn umzudenken und den Kampf gegen den fanatischen Jäger Dr. Zarkoff aufzunehmen.

Auch wenn beide Geschichten zusammen zu hängen scheinen, sind sie doch in sich geschlossen. Das trifft auch auf „Blutgericht der Insekten“ zu, wo die Geschichte von Jerry Baker auf eine ungewöhnliche Weise und an einem anderen Ort weiter erzählt wird. Sie ist auch ein wenig ausgefeilter als „Mit den Insekten kam das Grauen“, zumal sie aus einer interessanten Sicht erzählt wird, die man nicht oft findet.

Das erste Hörspiel hat einen nicht unerheblichen Trash-Faktor. Nicht nur das Thema erinnert an den billigen Grusel aus der Mitte des 20 Jahrhunderts, auch die Dialoge sind stellenweise sehr hölzern. Gerade Carel und seine Monster, aber auch schon die ersten Opfer verkörpern zum Leben erwachte Klischees aus Horrorheftromanen und -filmen der 1960er und 1970er Jahre. Dennoch besitzt es einen gewissen Charme, der einzig und allein von den Sprechern getragen wird, allen voran David Nathan, der Jerry Bakers verschiedene Gesichter lebendig zu verkörpern weiß und die anderen Sprecher mitzieht. Als kleinen Bonus gibt es zudem auf der zweiten CD noch einen Track, der beweist, dass nicht nur Schauspieler auch Hörspielsprecher nette Blooper produzieren können, wenn sie über Dialogzeilen stolpern oder nicht so ganz bei der Sache sind.

„Mit den Insekten kam das Grauen“ und „Blutgericht der Insekten“ sind zwei kurzweilige Hörspiele, die vor allem den Hörern gefallen dürfte, die gegen klassischen Trash mit verrückten Wissenschaftlern und grusligen Hybriden nichts einzuwenden haben.